NACHLASS UND BRIEFWECHSEL.
[Über die bei der Landestriangulirung erforderlichen Instrumente.]
Bei einer ausgedehnten trigonometrischen Vermessung sind aller
dings Winkelmessungswerkzeuge von verschiedenem Range zu den einzelnen
Arbeiten anzuwenden. Der Rang bestimmt sich nach der grossem oder ge
ringem Schärfe, die mit jedem Instrumente zu erreichen ist, und wird nicht
sowohl durch eine grössere oder geringere Vollkommenheit in der Ausarbei
tung, als durch die Dimensionen des Werkzeuges bestimmt. Es Hessen sich
darin viele Abstufungen machen; ich beschränke mich aber auf eine Rangi-
rung in 3 Klassen.
Die in München verfertigten Theodolithen von 12 Zoll Durchmesser können
zu den feinsten Winkelmessungen auf der Erde gebraucht werden. Zum zweiten
Rang zähle ich die Repetitionstheodolithen von 8 Zoll Durchmesser aus der
Reichenbach-ERTELSchen Werkstatt; diese dienen für secundäre Messungen.
Zu noch mehr untergeordneten Messungen sowie für die Recognoscirungs-
arbeiten sind noch kleinere Theodolithen dritten Ranges zureichend, wobei
allenfalls das Repetiren wegfallen kann.
Ein Theodolith vom ersten Range könnte allerdings für alle, auch
untergeordnete Arbeiten gebraucht werden. Der Grund, warum man das im
allgemeinen nicht thut, ist, theils die grossem Instrumente zu schonen, theils
weil jene ihrer Natur nach schwerer transportabel sind, und bei ihrer Auf
stellung viel mehr Zurüstungen erfordern.
Bei den eigentlichen Gradmessungsarbeiten, die zunächst nur einen wissen
schaftlichen Zweck hatten, habe ich nur einen Theodolithen ersten und ein