MESSUNGSFEHLER.
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sungsfehler kommen, namentlich ist in Bremen der obige Fehler l) durch das
Vor- und Rückwärtsmessen fast ganz eliminirt, und die Pointirungsart kann
auch wenig Einfluss haben, da bei der bedeutenden Entfernung und der ge
wöhnlichen Unsichtbarkeit der Thürme die Lichter so gut wie frei erschienen.
Gauss an Schumacher. Göttingen, 14. August 1 825.
Bedeutende Anomalien in meinen Messungen haben mich diesen
Sommer sehr gequält; ich bin zwar jetzt überzeugt, dass in den flachen Ge
genden beim harten Wegstreichen über oder neben Holz starke Lateralrefrac-
tionen stattfinden können, die in den zum Messen tauglichen Stunden immer
in Einem Sinn wirken; allein eben so gewiss ist’s, dass sie sich mit andern
Fehlerquellen gemischt haben, denen ich jetzt ziemlich auf die Spur ge
kommen bin. Besonders folgenden beiden. 1) Das Pointiren bei Heliotrop
licht zwischen den Fäden, zumal auf schwaches, taugt nicht, wenn es nicht
frei ist, sondern z. B. in der Laterne eines Thurms, die selbst ziemlich gut
sichtbar ist, excentrisch sich befindet: es können daher constante Fehler von
mehr als 2" entstehen; ich habe, seitdem ich mich davon überzeugt habe, in
solchen Fällen immer auf einem Faden pointirt, und dadurch zum Theil be
deutende Verminderung der Anomalien erhalten. 2) Der Theodolith, so ge
baut wie die unsrigen, gibt entschieden alle Winkel zu klein, und der
Durchschnittswerth des Fehlers (der von der Grösse des Winkels wenig ab
hängig zu sein scheint) lässt sich mit vieler Schärfe bestimmen, mag aber,
wie das Instrument sich immer mehr abnutzt, immer zunehmen. In Brillit
fand ich 0"7 23, wobei der wahrscheinliche Fehler unter 0"1 sein wird. In
Jever hatte ich nur etwa 0','5. Ich bin noch nicht gewiss, ob die Haupt
quelle des Fehlers in der Hemmung des Limbuskreises (besonders der Kugel)
oder in der Hülse, die das untere Fernrohr trägt, oder der Schraube, die sie
gegen den Fuss des Instruments hält, liegt; letztere ist an meinem Instru
ment ziemlich ausgenutzt, und ich lasse jetzt, um Versuche zu machen, die
Hemmung des Limbuskreises unmittelbar an den Fuss des Instruments an
bringen, wobei ich das untere Fernrohr ganz wegnehmen werde; ich halte
solches nicht blos für unnütz, wo man eine solide Aufstellung hat, sondern
für nachtheilig, insofern seine Hülse, als Zwischeninstanz zur Befestigung des