MESSUNGSFEHLER,
499
63*
geben, hat mich in vorigem Winter noch sehr geplagt. Die Ursache kann
keine andere sein, als dass der Kreis nicht absolut fest bleibt während der
jenigen Manipulationen der Alhidade, bei welchen vorausgesetzt wird, dass
jener fest bleibe. Die Abänderungen aber, die ich habe anbringen lassen,
haben sich sehr wirksam bewiesen, nicht nur während der äusserst zahlreichen
Probemessungen, die ich selbst im Januar bis März machte, sondern auch bei
dem wirklichen Gebrauch, den mein Sohn noch fortwährend von diesem In
strument macht. Die Resultate des vorigen Jahres waren zum Theil so
schlecht, dass sie ganz verworfen werden mussten, während sie dies Jahr
sämmtlich so gut sind, wie man von einem Instrument von dieser Dimension
nur erwarten kann. Die Hauptveränderung besteht übrigens darin, dass
Alhidadenzapfen und dessen Büchse (die ihrerseits den Limbuskreiszapfen
bildet: jedes für sich durch eine Tragfeder dergestalt unterstützt wird, dass
man jede dieser Tragfedern unabhängig von der andern nach Gefallen und
augenblicklich anspannen oder abspannen (ganz oder theilweise) kann. Bei
dem Gebrauch findet dann ein planmässiger beständiger Wechsel zwischen
den Zuständen dieser Federn statt, so dass, alles gezählt, für jede Repetition
19 Operationen erfordert werden (das Ablesen mitgezählt); indessen macht
man sich die Reihefolge dieser Operationen so mechanisch, dass man fast
ebenso schnell operiren kann, wie bei der gewöhnlichen Einrichtung.
BEMERKUNGEN.
Die Notiz über die bei der hannoverschen Gradmessung und Landesvermessung benutzten sowie
für die letztere noch erforderlichen Instrumente ist einem im Gauss-Archiv befindlichen Bericht von Gauss
vom 21. März 1829 an den Geheimen Cahinetsrath Hoppenstedt entnommen.
Zu den vorstehenden Briefen an Olbers, Schumacher und Bessel, die nach den Originalen abge
druckt sind, ist die Stationsausgleichung für Brillit, S. 265/267, sowie auch eine Bemerkung von Professor
Goldschmidt, S. 28 9, zu vergleichen.
Krüger.