Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

PFAFF AN GAUSS. 
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[2.] 
Pfaff an Gauss. 
jEs war mir erfreulich, dass Sie meine wenigen unbedeutenden Anmer 
kungen gut aufgenommen haben, und selbst noch mehrere wünschen. Es 
gehört zu den Vorzügen der Mathematik, dass darinn nicht viel zu disputiren 
ist, und dass man von dem unangenehmen Eindruck, welchen die Kechthaberey 
erweckt, selten etwas erfährt. — Ihr Verlangen nach mehreren Bemerkungen, 
und nach Angabe der Stellen, die etwa deutlicher seyn könnten, kann ich 
übrigens jezt nicht so wie ich wünschte erfüllen, da ich dazu Ihre Abhand 
lung, die mir inzwischen aus dem Gesicht gekommen war, wieder genauer 
durchgehen müsste, als es meine Zeit zulässt, indem ich 3 Collegia zu lesen, 
u. ausserdem noch eigene Beschäftigungen habe, welche ich um so weniger 
jezt aussezen kan, da ich auf Michaelis eine Heise in mein Vaterland zu 
machen gedenke. — 
Einige Kleinigkeiten, die mir aufgestossen waren, wovon ich das vorige 
mal etwas erwähnte (meistens Schreib- und Sprachfehler) halte ich jetzt nicht 
einmal für nöthig anzuzeigen, theils weil Ihre Bemerkung wegen der sin. u. 
cos., dass die Leser sich selbst daraus finden werden, auch hier gälte, theils 
weil Sie ohnehin das Ganze vor dem Abdruck noch einmal selbst genau 
durchsehen werden. — Wenn ich äusserte, dass Ihre Abhandlung noch hie 
u. da an Deutlichkeit gewinnen könnte, so folgte ich dabey dem Total-Ein- 
druck, den sie bey dem ersten Lesen auf mich gemacht hatte, u. vermuthlich 
auch auf andere Leser machen wird: allerdings liegt aber viel davon an der 
Kürze, die Sie, wie Sie sagen, absichtlich gewählt haben. Dass Sie für die 
letzte Figur die Gleichung und damit ein concretes Beyspiel geben wollen, 
wird, wie ich auch glaube, zur Erläuterung dienen: ich dachte erst, dass es 
noch dienlicher wäre, wenn Sie, nicht am Ende in einer Anmerkung, sondern 
schon vor der allgemeinen Untersuchung ein solches Beyspiel entwickelten, 
zur Vorbereitung auf das folgende; doch mag Ihnen diess für Ihren Zweck 
zu weitläufig scheinen. Ich hatte mir jenes etwa zwischen § 16 u. § 18 ge 
dacht, an der Stelle von § 17. Sie sagen in Ihrem Brief, dass Sie den ganzen 
§ 18 bloss zur leichteren Verständlichkeit vorläufig beygefügt haben, u. an-
	        
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