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ANALYSIS. BRIEFWECHSEL.
nahm ich (mit denjenigen Änderungen, welche die Verbindung mit dem übrigen
erforderte) Ihren einfachen und sinnreichen Beweis auf, Aveil durch dessen
Weglassung eine wesentliche Lücke in der Abhandlung entstanden wäre, und
weil ich dachte, dass Sie bei Ihren übrigen wichtigen und schweren Unter
suchungen schwerlich so bald dazu kommen würden, diesen Beweis selbst be
kannt zu machen. Jezt benuze ich gegenwärtige Gelegenheit, Sie um die Ge
nehmigung dieser Bekanntmachung zu bitten j
[b.]
Gauss an Pfaff. Göttingen, 21. März 1825.
[Sammlung von Briefen gewechselt zwischen Joh. Friedrich Pfaff und .... Anderen;
herausg. von Dr. Carl Pfaff, Leipzig 185 3, S. 27 7—27 8.]
Im nächsten Sommer werden mich meine Dreiecksmessungen wieder
von Göttingen entfernen; ich habe noch ein Dreiecksnetz von Barmen bis
Ostfriesland, der Nordsee und Helgoland zu führen. Ich wünsche sehr alle
Arbeiten dieser Art, die noch rückständig sind, in einem Stück zu vollenden,
um dann die Lebensjahre, die der Himmel mir noch schenken wird, ungestört
auf Arbeiten im Studirzimmer wenden zu können. Jene Messungen erhalten
einen ihrer vornehmsten Reize für mich durch den Umstand, dass sie mir
Gelegenheit zur Anwendung der mir eigentümlichen theoretischen Methode,
solche Messungen zu behandeln, geben. Nach Beendigung der Messungen
werde ich darüber ein eigenes Werk, vermutlich von bedeutender Ausdehnung
ausarbeiten[ # )]. Meine Preisschrift über die Transformation der Flächen ist,
wie ich höre, jetzt unter der Presse [ ## )]. Gegenwärtig bin ich mit einer Unter
suchung aus der höheren Arithmetik beschäftigt als Anfang der Theorie der
biquadratischen Reste; wenn es möglich ist, werde ich die Abhandlung der [*) [**)
[*) Erschienen sind die Abhandlungen
Disquisitiones generales circa superficies curvas, 1827, Werke IV, S. 217;
Untersuchungen über Gegenstände der höheren Geodaesie I, 184 3, ebenda, S. 259; II, 184b,
ebenda, S. 30).]
[**) Allgemeine Auflösung der Aufgabe, die Theile einer gegebenen Fläche auf einer andern gegebenen
Fläche so abzubilden, dass die Abbildung dem abgebildeten in den kleinsten Theilen ähnlich wird, erschienen
Altona 1825, Werke IV, S. 189; vergl. in bezug auf den Druck dieser Abhandlung Briefwechsel zwischen
C. F. Gauss und H. Schumacher II, isfio. S. 5—7.]