Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

GAUSS AN PFAFF. 
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k. Societät noch vor meiner diesjährigen Abreise vorlegen [*)]. Mit Verlangen 
sehe ich Ihrem neuen Werk entgegen [**)]. Ich rechne mir’s zur Ehre, dass 
Sie meinen Beweis des HARRioTischen Lehrsatzes darin aufnehmen wollen: ich 
habe ihn öfters mündlich vorgetragen, ohne doch zu wissen, wie er in die 
Hände des Professor Münchow gekommen ist. Die Besorgniss, dass er, durch 
mehrere Hände gegangen, vielleicht verunstaltet sein könnte, beunruhigt mich 
nicht, da Sie in diesem Fall dies sogleich erkannt haben und mir ihn dann 
erst zur Anerkennung communicirt haben würden. So wie ich mir ihn auf 
gezeichnet habe, füllt er nicht viel über eine Octavseite 
BEMERKUNGEN. 
Die im Vorstehenden (beginnend auf S. 17 2) zum ersten Male im Zusammenhänge abgedruckten Auf 
zeichnungen geben im Verein mit den bereits in den Bänden III und VIII der Werke aus dem Nachlaß 
veröffentlichten Stücken und mit den artt. 16.—lu. der von Gauss selbst veröffentlichten Determinatio 
attractionis (1818, Werke III, S. 3 5 2) so ziemlich alles, was von Gauss’ Arbeiten zur Lehre von dem arith 
metisch-geometrischen Mittel***) auf uns gekommen ist. Zum Teil sind die vorstehenden Auf 
zeichnungen so lückenhaft, daß sie ausführliche Erläuterungen erfordern. Wir werden uns dabei einer festen 
und einheitlichen Bezeichnung bedienen, die wir im engen Anschluß an Gauss wählen und hier mit einem 
Abriß der Lehre von dem agM. vorab zusammen stellen wollen. Die Anordnung dieses Abrisses soll zu 
gleich den Gang der Entwicklung von Gauss’ Untersuchungen auf diesem Gebiete veranschaulichen. Es 
folgen dann die eigentlichen Erläuterungen nach Abschnitten geordnet. 
Abriß der Theorie des arithmetisch-geometrischen Mittels. 
1. 
Es seien a, b zwei beliebige Zahlen, «=|=o, &=|= ü, ai l =)= h 2 . Wir bilden den Algorithmus-}-) 
b x = \Jab, 
\ — \Ja x b x , 
ci n -f- h„ /—t— 
«n+1 == 2 ’ ^ n + 1 = V a n b n , 
[*) Die Abhandlung Theoria residuonm biquadraticorum, Comment. prima, Werke II, S. 6 5, ist der 
Königl. Societät am 5. April 1825 vorgelegt worden. Dem Briefwechsel nach hat Gauss seine Reise um 
den 20. April angetreten.] 
[**) Dieses Werk von Pfaff ist, vergl. Gauss an Besser, oben S. 2 4 7, nicht erschienen; Pfaff ist 
am 20. April 1 825 gestorben.] 
***) Wir schreiben im folgenden allemal kurz agM. 
-}•) Er findet sich schon bei Lagrange, Sur une nouvelle Méthode de calcul intégral, Mémoires de 
l’Acad, de Turin, 2, 1784—85, Oeuvres II, S. 251, siehe besonders S. 272 ff., 30 4 if. 
a -}- b 
2 ’ 
«i -}- b x
	        
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