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GEOMETRIE. NACHLASS.
zwei Sehnen mit den Zentriwinkeln a und h. Von 0 fälle
man auf AB das Lot OJD, auf AG das Lot BF. Wenn
dann die Funktionen cp (w, A) und di (cu, A) dieselbe Bedeu
tung haben, wie in der Notiz [III.], so ist
AB = 2cp (A,£a), BG = 2cp(A, ^ &),
je OAD = je OBD = 9 0° —d(A,4-a),
je OBE = je OGE = 90°-d(A,jb),
je OAF = jeOCF = 9 o<>-cj;(A, £(«-(-&))
und daher
jeBAF= d(A,4-(« + &))-<];(A,4-a),
jeBCF = <j,(A,-|-(a + 6))-*(A,*6).
Mithin wird im Dreieck BAF:
BF = cp | 2 cp (A, 4-«), ^(A,f (a + &))-d(A,£a)j
und im Dreieck BGF:
BF = cp 12 cp (A, &), cp (A, -¿-))—4» (A, £6)j.
Dies ist die erste Funktionalgleichung des Textes. Die zweite erhält man aus der doppelten Zerlegung
des Winkels ABC:
je. ABC = jeABF+jeGBF = jeOBD + jeOBE.
Die weiteren Rechnungen brechen sogleich wieder ab. Gauss hat noch für cp (A, a) und tp (A, o) die
Ausdrücke hingeschrieben, die in der sphärischen Trigonometrie gelten, nämlich
cp (A, a) = A sin a — \ A 3 sin a. cos a? -f- • • *,
4 1 (A, a) = a — £ A A sin a. cos a -f-....
Auf weitere Untersuchungen über die transzendente Trigonometrie
deuten einige Figuren auf S. 71 der Scheda, von denen eine hier wieder
gegeben sei. Was damit beabsichtigt ist, hat sich nicht feststellen lassen.
Es ist bemerkenswert, daß die Werke VIII, S. 255—257 abgedruckte Notiz,
in der Gauss eine Herleitung der transzendenten Trigonometrie gibt, eben
falls auf geometrischen Konstruktionen und daraus folgenden Relationen für zwei unbekannte Funktionen
beruht. Man vergleiche auch den in der zweiten Abteilung dieses Bandes abgedruckten Aufsatz »GaüSS als
Geometer«.
A
Stäckel.