Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

VORBEMERKUNGEN ZUM TAGEBUCH. 
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er zur Zeit im hiesigen GAUSSarchiv aufbewahrt wird, Bezug genommen und insbesondere bei denjenigen 
Nummern, die sich auf die elliptischen Funktionen in den Jahren 1 797—1800 beziehen, solche Stücke des 
Nachlasses abgedruckt, die nun erst an der Hand des Tagehuchs ihre volle Bedeutung gewinnen. Für die 
Jahre 1796, 1797 ist in dieser Hinsicht ein mit Schreibpapier durchschossenes Exemplar des Lehrbuchs von 
Leiste: Die Arithmetik und Algebra, Wolfenbüttel 1790, (114 pag.) besonders wertvoll, in dem Gauss damals 
auf dessen freie Seiten eine Reihe der interessantesten Eintragungen gemacht hat (wie er ja überhaupt in die 
Bücher seiner Bibliothek vielfach Notizen eintrug, gleich als wollte er jedes leere Blatt ausnutzen, das Dauer 
zu besitzen schien)*). Für die Jahre 1798—1800 kommen dann neben losen Zetteln, die sich zufällig erhalten 
haben, insbesondere die sogenannten Schedae in Betracht, d. h. Notizheftchen, welche in ungeregelter 
Aufeinanderfolge Zahlenrechnungen und Bemerkungen der verschiedensten Art, vielfach auch die Ansätze 
zu zusammenhängenden Darstellungen enthalten; das Nähere hierüber ist unten bei den einzelnen Nummern 
mitgeteilt. — 
Ich habe noch nach verschiedenen Seiten hin für vielfache Unterstützung, die ich bei meiner Arbeit 
fand, Dank auszusprechen. Herr Brendel dahier (der jetzige Generalredaktor der GAUSSausgabe) hat 
mich durch seine große Kenntnis des Nachlasses weitgehend unterstützt. Nicht minder bin ich den Be 
arbeitern von Band YIII der GAUSSSchen Werke, den Herren Börsch, Fricke und Stäckel, sowie den 
Herren Fueter und Sommer dahier für vielfache Bemerkungen und sonstige Hilfe verpflichtet. Der Mit 
wirkung von Herrn Dedekind gedachte ich schon oben; sie erstreckte sich schließlich auf fast alle Teile 
des Tagebuchs und ist mir besonders wertvoll gewesen. 
Göttingen, den 3. Juli 1901. 
F. Klein. 
VORBEMERKUNG ZU DEM HIER FOLGENDEN ABDRUCK 
DES TAGEBUCHS. 
Die Auffindung des Tagebuchs durch Stäckel und seine erste Herausgabe durch Klein bedeuten 
die Eröffnung eines neuen Abschnitts in der GAUSsforschung, die durch diesen Stoff neubelebt und in 
die Bahnen zuverlässiger geschichtlicher Untersuchung geleitet worden ist. Die nachfolgende vom Unter 
zeichneten besorgte Ausgabe schließt sich eng an die erste an, nur konnten die Bemerkungen vermehrt und 
ausführlicher gestaltet werden; namentlich bei solchen Aufzeichnungen, die sonst nirgendwo berührte Gegen 
stände betreffen, haben sie oft die Form von kleinen Abhandlungen angenommen. Die einzelnen Bemerkungen 
sind mit den Namen ihrer Urheber unterzeichnet; der bei vielen Nummern diesen Namen vorangestellte 
Name Kleins soll darauf hinweisen, daß die betreffende Aufzeichnung in der ersten Ausgabe erläutert war, 
und daß der wesentliche Inhalt jener Erläuterung in die jetzt vorliegende Bemerkung eingearbeitet worden 
ist. Die meisten Nummern sind jetzt verständlich ; die wenigen, die keine Bemerkungen zeigen, haben sich 
nicht aufklären lassen. 
Dem Abdruck des Tagebuchs in den Werken ist eine photographische Nachbildung dieser wichtigen 
Urkunde vorangestellt worden, die alle Einzelheiten der Handschrift deutlich hervortreten läßt. Wir machen 
besonders auf die in den Vorbemerkungen von Klein erwähnten Marken und auf die roten Unterstreichungen 
aufmerksam, die in der Nachbildung im Halbton wiedergegeben sind. 
Schlesinger. 
*) Die Notizen aus Leiste werden in der Folge so zitiert, daß jedesmal die Druckseite angegeben 
wird, neben der sie sich in dem durchschossenen Exemplare befinden*
	        
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