Full text: [Nachträge zur reinen Mathematik] (10. Bandes 1. Abteilung)

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TAGEBUCH MIT ERLÄUTERUNGEN. 
»Investigatio factorum progressionis infinitae 
i -j- x + я 3 + + ic 10 + х 15 4- я 21 + e tc. = ä« 
zeigt, daß Gauss durch die Entdeckung der beiden Reihen (**) veranlaßt worden ist, seine älteren 
Untersuchungen über Potenzreihen, deren Exponenten eine arithmetische Progression zweiter Ordnung bilden, 
zu vergleichen. Von solchen Untersuchungen liegen Spuren vor im art. [9.] der Exercüat. mathem. (1796), 
oben S. 142, in der Tagebuchnotiz Nr. 58 vom 16. Februar 1797, die wieder auf Nr. 7 vom 24. Mai 1796 
zuröckweist, und in einer mündlichen Überlieferung (Werke III, S. 493, Zeile 3—6), wonach Gauss die Be 
ziehungen zwischen dem arithmetisch-geometrischen Mittel und den Potenzreihen, deren Exponenten Quadrat 
zahlen sind, schon 1794 gekannt haben soll. Gauss konnte also hier einen Zusammenhang zwischen der 
lemniskatischen Periode und dem arithmetisch-geometrischen Mittel vermuten, einen Zusammenhang, der 
ihm in der Tagebuchnotiz Nr. 9 8 vom 30. Mai 17 99 zur Gewißheit geworden ist (certo aperietur heißt 
es dort, gleichsam als Bekräftigung des hier stehenden . . . nobis aperuit). 
auf 2 6 Dezimal- 
Die Reihen (•&*) hat Gauss in der Tat sofort dazu benutzt, um den Wert von 
stellen zu berechnen (S. 28 der Scheda, mit Änderung der Reihenfolge abgedruckt Werke III, S. 418, 419, 
art. [8.]), und auf einem etwa aus derselben Zeit stammenden Zettel (in Eh, Nr. 2, Kapsel 5 0, demselben, 
auf dem die Werke III, S. 420, art. [l 2.] abgedruckten Reihen aufgezeichnet sind) wird diese Zahl ins Qua- 
drat erhoben*), also 
vermittels der ins Quadrat erhobenen Reihen (**) berechnet. Die Vergleichung von 
mit der z. B. im Leiste (siehe oben S. 176, Gl. [6.]) aufgezeichneten Reihe 
/1 3, 25 \ 2 
4 [z* -f- Z* -f- -j j 
liegt dann sehr nahe; sie stimmen für z = e~' z ~ überein. 
Als die der Notiz Nr. 9 5 zugrunde liegenden Entdeckungen können wir also ansehen: Die Aufstellung 
der trigonometrischen Reihenentwicklungen für den Zähler und Nenner des sinus lemniscaticus, die im 
wesentlichen mit den jACOBischen Thetafunktionen für den lemniskatischen Fall übereinstimmen, die Dar 
stellung der lemniskatischen Periode durch Reihen, deren Exponenten die Quadratzahlen sind und mög 
licherweise hieran anschließend die Wiederaufnahme der Untersuchungen über das arithmetisch-geometrische 
Mittel (vergl. oben S. 172 ff. und die zugehörigen Bemerkungen S. 260, 261). Auf den von Gauss bei der 
Entwicklung der Theorie der lemniskatischen Funktionen 1798 eingeschlagenen Weg wirft die Bemerkung ein 
helles Licht, die Gauss in dem oben S. 248 abgedruckten Briefe an Bessel vom 30. März 1828, in bezug 
auf Abel macht. Vergl. die Abschnitte III und IV des Aufsatzes »Über Gauss’ Arbeiten zur Funktionen 
theorie«, Werke X 2. 
Klein. Schlesinger. 
*) Es heißt dort: 
Evectio numeri 0,91 357913815611 682 140724 ad quadratum 
und als Ergebnis der Rechnung 
03 
0,8 346 268 416 740 731 872 812 057 352 513. 
TZ
	        
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