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nur in der ersten Potenz enthält. Dieses besondere Ergebnis hat zuerst L, Wantzel*) zu beweisen ver
sucht, indem er den folgenden Satz aufstellte: Soll sich eine Wurzql einer irreduziblen Gleichung durch
Quadratwurzeln, d. h. durch eine Kette von Hilfsgleichungen zweiten Grades finden lassen, so muß der
Gleichungsgrad notwendig eine Potenz von 2 sein. Die WANTZELsche Aussage folgt unmittelbar aus
unserem oben bewiesenen Satze.
Loewy.
[117.]
lisdem diebus Pascha ludaeorum per methodum novam determinare do-
cuimus.
[1801] (Apr. 1.)
Über die Einrichtung des jüdischen Kalenders dürfte Gauss sich aus Christian Wolfs Elementa
matheseos wniversae**] unterrichtet haben. Seine Berechnung des jüdischen Osterfestes ist in v. Zachs
Monatlicher. Correspondenz der Erd- und Himmelskunde 5, Mai 1 802, S. 43 5 veröffentlicht worden (Werke
VI, S. 80); den ersten Beweis der GAiissschen Regel gab Cisa Gresy***) auf Veranlassung des Frei
herrn yon Zach-}-); Ch. Z. Slonimsky-H-) hat die GAUSSSche Formel so ausgestaltet, daß sie auf alle
Fragen des jüdischen Kalenders eines Jahres Auskunft erteilt; einen durchsichtigen Beweis gab M. Ham
burger fff).
Klein. Loewy.
[118.]
Methodus quinta theorema fundamentale demonstrandi se obtulit adiu-
mento theorematis elegantissimi theoriae sectionis circuli, puta
*) L. Wantzel, Recherches sur les moyens de reconnaître si un Problème de Géométrie peut se
résoudre avec la règle et le compas, Journal de Mâthém. 2, 183 7, S. 3 6 6. Der bekannte elementare Be
weis, wie er von J. Petersen, Theorie der algebraischen Gleichungen, Kopenhagen 1878, S. 156 und von
F. Klein, Vorträge über ausgewählte Fragen der Elementargeometrie, Leipzig 1895, S. 4 gegeben wird, ist
eine Verschärfung des in seiner ursprünglichen Form unzureichenden Beweises von Wantzel auf derselben
Grundlage.
**) Tomus IV., qui geographiam cum hydrographia, chronologiam etc. complectitur, handelt im
Cap. VII. der Elementa chronologiae, S. 18 2, de calendariis iudaico et muharaedano. In dem von Gauss
1 800 erworbenen Abdruck des WoLFschen Werkes findet sich eine handschriftliche Eintragung Die Be
rechnung des Neumonds Tisri für jedes jüdische Jahr A, die Werke XI i zum Abdruck gelangt.
***) Chevalier Cisa Gresy, Démonstration des formules de M. Gauss pour déterminer le jour de
Pâcpie des juifs, Correspondance astronom. 1, 1818, S. 556.
-[-) Siehe ebenda, S. 5 68.
•H) Ch. Z. Slonimsky, Eine allgemeine Formel für die gesummte jüdische Kalenderberechnung,
Grelles Journal für Mathematik 28, 1844, S. 179.
iff) M. Hamburger, Ableitung der Gaussschen Formel zur Bestimmung des jüdischen Osterfestes,
ebenda 116, 189 6, S. 9 0.