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A. GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN VON GAUSS.
Im Juli 1823 hatte er (durch Hornemann) die offizielle Anzeige erhalten,
dass ihm der Preis der Kopenhagener Sozietät zuerkannt sei. Die Krankheit
seiner Frau, die dadurch bedingten Veränderungen in seinem Hausstande und
einige bedeutende Verluste hatten seine Finanzen so derangiert, dass er den
Luxus, eine Medaille aufzubewahren, sich nicht verstatten durfte, sondern
Schumacher bat, sie in bares Geld zu verwandeln (G.-Sch. Nr. 180). Er
hatte damals Aussicht gehabt, einen Ruf nach Berlin zu erhalten, der eine
Verbesserung seiner Lage gebracht hätte. So hat auch bei der Erweiterung
des Gradmessungsunternehmens der Grund eines kleinen pekuniären Vorteils
ihm das Opfer erleichtert, als das er immer wieder die Beschäftigung mit Ar
beiten ansah, die ihn aus der ungestörten Geistesverfassung herausrissen, deren
er für theoretische Untersuchungen bedurfte 1 ).
VIII. Abschnitt. Ausdehnung der Gradmessung nach Westen.
42. (1824) Falkenberg, Elmborst, Bnllerberg, Bottei, Brüttendorf, Bremen,
Garlste, Brillit, Zeven, Steinberg, Bottel, Litberg, Wilsede. Am 15. Februar ging
das Reskript des Grafen Münster ein, und am 8. März wurde Gauss durch
das Kabinetsministerium mit der Fortsetzung der Gradmessung betraut. Da
Müller und Hartmann vor Beendigung des Militärschulkursus Hannover nicht
verlassen konnten, wurde der Beginn der Messungen bis nach Ostern 1 2 ) ver
schoben. Auch auf Olbers Rat sollte eine sorgfältigere Erkundung voran
gehen, die Gauss anfangs einem Manne, der viel Eifer und Geschicklichkeit
gezeigt hatte, dem Konrektor Köhler in Ilfeld übertragen wollte, zu der aber
schliesslich Klüver, der in Bremen zur Vorbereitung des künftigen Katasters
1) »Wie die Sachen einmal liegen, darf ich eine Unternehmung nicht abweisen, die obwohl mit
tausend Beschwerden verbunden und vielleicht aufreibend auf meine Kräfte wirkend, doch reell nützlich
ist, die freilich auch von andern ausgeführt werden könnte, während ich selbst unter günstigeren Verhält
nissen etwas besseres täte, allein die bestimmt, wenn ich sie nicht auf mich nehme, gar nicht zur Aus
führung kommen würde; endlich, auch das darf ich Ihnen nicht verhehlen, eine Sache, die in etwas das
Missverhältnis ausgleicht, welches zwischen meiner Diensteinnahme — derselben anno 1824, wie sie 1810
unter Jérome festgesetzt wurde — und den Bedürfnissen einer zahlreichen Familie stattfindet« (G.-B. Nr. 143).
2) 18. April.