Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

BEENDIGUNG DER GRADMESSUNG. 
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bindung bringen könnten. Er fügte die Versicherung hinzu, dass der Senat 
von Bremen aus Interesse für das wissenschaftliche Unternehmen die Beihülfe 
von Klüver während der noch übrigen Zeit des Jahres gern bewilligen würde. 
Gauss trug aber doppeltes Bedenken, einmal wegen Überschreitung seines Auf 
trages, dann wegen seiner gänzlichen Unbekanntschaft mit dem Gelände zwischen 
Bremen und Bentheim, auf diesen Plan einzugehen. 
Gauss ging nun nach Gnarrenburg bei Brillit, wo er sich vom 29. Juli bis 
2. August auf hielt; er hatte diesen Platz im Frühjahr des Moorrauchs wegen 
im Rücken gelassen, hatte aber auch jetzt wieder mit diesem Hindernis zu 
kämpfen. Durch die von neuem eingetretene Hitze, fühlte er sich gänzlich 
ausser Stande, noch weitere Messungen vorzunehmen, holte nur noch einige 
Richtungen in Zeven am 4. und 5. August nach, wollte dann von Wilsede aus 
noch nach dem Kötersberge, gab aber auch diesen auf und kehrte direkt nach 
Göttingen zurück. Er hat zwar später noch eine Fortsetzung seiner Arbeiten 
ins Auge gefasst, stand aber tatsächlich am Ende seiner Gradmessung. 
46. Erholungsreise nach Süddeutschland. Gegen den Flerbst machte Gauss 
mit seiner Frau, der eine Badekur verordnet war, eine Reise in das südliche 
Deutschland über Marburg und Mannheim nach Baden-Baden und zurück 
über den Schwarzwald, das Murgtal, Tübingen, Stuttgart, Würzburg und 
Gotha 1 ), bei welcher Gelegenheit er Gerling, Nicolai und Lindenau wiedersah 
und Eckhardt, Bohnenberger und Wurm persönlich kennen lernte. Mit Be 
friedigung sah er, dass bei den Darmstädtischen, Badischen und Württem- 
bergischen Messungen sehr viele Heliotrope in Gebrauch waren, wobei die 
für Bohnenberger, der ihre Einrichtung nur nach den wesentlichsten Angaben 
von Gauss kannte, von Baumann konstruierten in Beziehung auf Dimensionen 
und Gestalt kompendiöser, transportabler und wohlfeiler als die von Rumpf 
hergestellten waren. i) 
i) G.-O. Nr. 591.
	        
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