Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

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A, GALLE, ÜBER DIE GEODÄTISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
In einem Briefe des folgenden Jahres (G.-Sch. Nr. 521) erwähnt Gauss 
eine'bereits von Tobias Mayer 1 ) behandelte Aufgabe, aus den geographischen 
Breiten zweier Orte und ihren gegenseitigen Azimuten die Abplattung zu 
finden, die bei dem damaligen Stande der Beobachtungskunst keine brauch 
baren Ergebnisse hätte liefern können. Er macht darauf aufmerksam, dass 
die Aufgabe unbestimmt wird, wenn beide Punkte entweder gleiche Längen 
oder gleiche Polhöhen haben. 
Im Jahre 1 836 ruhten die Messungen nicht ganz; allerdings war Joseph 
Gauss nach Amerika gegangen, um die dortigen Eisenbahnen kennen zu lernen, 
aber Hauptmann Müller widmete sich der Triangulierung des Landstrichs an 
der Oberweser zwischen Uslar, Göttingen und Münden und traf im folgenden 
Jahre (1837) weitere Vorbereitungen zur Detailaufnahme im Osnabrückschen. 
Auch rekognoszierte er die Allergegend für künftige trigonometrische Messungen. 
Für seine Arbeiten erhoffte Gauss ein Zusammenwirken mit Gerling, der im 
Jahre 1835 nach elfjähriger Unterbrechung die hessische Landesvermessung 
von neuem wieder aufgenommen hatte, und es gelang auch Müller und Ger 
ling, ihre Punkte gegenseitig zu verbinden. Goldschmidt beteiligte sich gleich 
falls durch Heliotropieren von Göttingen nach dem Hohehagen. 
XVI. Abschnitt. Längenbestimmung zwischen Göttingen und Mannheim. 
60. Beobachtung der Pulverblitze und Heliotropsignale. Beendigung der Landes 
vermessung. Gerling frug noch bei Gauss an, ob er eine Längenbestimmung 
zwischen Göttingen und Mannheim für wichtig halte und Gauss stellte gern 
seine Mitwirkung durch Beobachtung der Pulverblitze in Aussicht 2 ). 
Diese Längenbestimmung kam 1837 zu Stande, nachdem Gerling die 
hessische Landesvermessung beendet hatte. Es gelang noch vorher die wegen 
1) Yergl. Astronomische Nachrichten, Band 13, 1836, S. 354. 
2) Bei dieser Gelegenheit gab Gauss Gerling Ratschläge, wie man die Libelle am Instrument zu 
füllen habe, wenn die Blase zu lang geworden sei. Er selbst habe dazu nur immer 1 / i bis i / 2 Stunde Zeit 
gebraucht.
	        
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