Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

ZUR ERFINDUNG DES HELIOTROPS. 
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dingungen des Parallelismus und der Rechtwinkligkeit in grösserer Genauig 
keit ausgeführt sein müssen, als von dem Künstler allein erwartet werden 
kann, so dass dazu noch die nötigen Korrektionsschrauben hinzukommen müssen. 
Dieser Überlegung zufolge hat die Konstruktion des Instrumentes die Einrich 
tung erhalten, die beiliegende [nicht mehr vorhandene] Zeichnung zeigt .... 
und Herr Rumpf hatte, noch ehe ich von Ihnen wusste, dass Sie zur Aus 
führung erbötig sein wollten, ein soches Instrument angefangen, welches jetzt 
beinahe vollendet ist. Ich zweifle jedoch keineswegs, dass Ihr Nachdenken 
noch mancherlei Verbesserungen an die Hand geben würde. — Inzwischen 
bin ich in diesen Tagen noch auf eine ganz andere Idee gekommen, die bei 
weitem einfacher ist, so dass ich es für besser halten möchte, künftig die 
Heliostate nur nach dieser Idee einzurichten, wo die Konstruktion und Be 
richtigung viel leichter ist, und wo auch nötigenfalls ein grösserer Spiegel und 
ein stärkeres Fernrohr angewandt werden kann. Diese Idee ist indessen noch 
nicht ganz in Rücksicht der mechanischen Einrichtung zur Reife gebracht; 
allein bei Ihnen bedarf es nur eines Winkes, so dass Sie die letztere viel 
vollkommner werden ausführen können, als ich im Stande wäre. 
Die Hauptsache ist diese: Zwei 
Spiegel A, B sind so mit einer 
Achse C C verbunden, dass ihre 
Flächen mit dieser Achse parallel 
und unter sich senkrecht sind. Die 
Pfannen der Achse CC sind mit 
dem Fernrohr F verbunden und 
alles dies zusammen dreht sich um 
die Achse DD, die mit CC einen rechten Winkel macht, und mit der die 
optische Achse des Fernrohrs parallel ist. Das System der Spiegel A, B kann 
mit Leichtigkeit aus den Pfannen genommen und sicher und genau wieder 
eingesetzt werden. Die Fortsetzung der Achse DD geht durch die Mitte des 
Spiegels B. — F ist ein Gegengewicht. Das Ganze steht auf einem Fuss, 
wodurch das Fernrohr in jede Richtung, die aber nie sehr stark von der hori 
zontalen abweicht, gebracht werden kann. 
Der Gebrauch ist folgender: Indem die Spiegel fortgenommen sind, wird 
das Fernrohr genau nach dem Ort gerichtet, wohin man Sonnenlicht reflek- 
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