ABSOLUTES MASS FÜR DEN ERDMAGNETISMUS.
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zember 1 ) gibt er ihm die Nachricht von der Vollendung dieses Teils seines
Programms; am 15. Dezember las er die Abhandlung in der Sozietät vor.
Die »Intensitas«~) ist die erste reife Frucht von Gauss’ magnetischen Ar
beiten.
Einleitend gibt Gauss nach einem kurzen historischen Überblick eine
kritische Schilderung der bisherigen Messungen, die nur relative sein konnten.
Für eine gegebene Magnetnadel an einem gegebenen Orte zu einer bestimmten
Zeit hängt der Wert der Intensität des Erdmagnetismus von der Schwingungs
dauer der Nadel ab, auf deren Bestimmung man sich bisher beschränkt hatte;
dieselbe Zahl von Schwingungen in der Sekunde an verschiedenen Orten be
deutet also gleiche, veränderte Schwingungszahl veränderte magnetische Kraft
— unter der Voraussetzung der Unveränderlichkeit der Nadel, die aber streng
genommen nie garantiert werden kann. Kann dieser Nachteil für kurze Zeit
auch durch Benutzung mehrerer Nadeln und gegenseitigen Vergleich der mit
ihnen gewonnenen Ergebnisse erheblich vermindert werden, so verliert die
Methode alle Brauchbarkeit, sobald es sich um sehr grosse Zeiträume handelt,
so bald man also die säkularen Variationen, z. B. der Horizontalintensität,
messen will. Deshalb muss an Stelle der »relativen« eine »absolute« Methode
treten 1 2 3 ).
8. Im ersten Abschnitt der »Intensitas« formuliert Gauss zunächst die
Voraussetzungen und Hypothesen, die er über den Magnetismus zugrunde
legt: er nimmt zwei imponderable magnetische Flüssigkeiten, die nördliche
oder positive und die südliche oder negative, an, deren Elemente Kräfte auf
einander ausüben, die den wirkenden Mengen proportional sind und überdies
mit dem Quadrate der Entfernung abnehmen. Dieses Gesetz hält Gauss zwar
schon durch Coulombs Untersuchungen für gesichert. Er setzt aber später
allgemeiner die n te Potenz der Entfernung an und bestimmt aus seinen eigenen
Messungen den Wert n — 2 mit grösster Genauigkeit. Auf Grand der obigen
Voraussetzung hat man, wenn zwei Quantitäten der beiden Flüssigkeiten mit
m x und bezeichnet werden und f einen Proportionalitätsfaktor bedeutet,
1) Gauss-Schumachek. II, S. 316.
2) Intensitas vis magneticae terrestris ad mensuram absolutam revocata, Werke Y, S. 7 9.
3) Vergi, hierzu weiter unten Art. 16, S. 23.