MAGNETISCHES OBSERVATORIUM.
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Die wesentlichsten Punkte der GAUssschen Beschreibung seien hier wieder
gegeben: Das Observatorium war — abgesehen von Nebenräumen — ein ge
nau im geographischen Meridian orientiertes längliches Viereck von 32 Pariser
Fuss Länge und 15 Fuss Breite; im ganzen Gebäude war ohne Ausnahme
alles sonst bei Gebäuden übliche Eisen durch Kupfer ersetzt. Die Höhe des
Saales betrug etwa 10 Fuss; Doppeltüren und Doppelfenster sorgten für tun
lichste Fernhaltung von Luftzug. Nach den Angaben Webers betrugen die
Kosten für das Göttinger Observatorium 797 Tlr. 19 Ggr. 6 Pfg. Preussisch
Courant, wovon ein erheblicher Teil für den Ersatz des Eisens durch Kupfer
erfordert wurde.
Nach Gausscus und Webers Beschreibung war das Observatorium aus
gerüstet mit einem Theodolithen, der auf besonders fundamentiertern Postament
stand, einer astronomischen Uhr, einem Magnetometer mit Kasten, einer An
zahl Messstangen zur Ausführung der GAUssschen Methode der ersten und
zweiten Hauptlage (siehe Art. 14). Der Magnetstab des Magnetometers be
stand aus Uslarschem Gussstahl, hatte eine Länge von 610, eine Breite von
37, eine Dicke von 10 Millimetern und ein Gewicht von ungefähr zwei Kilo
gramm. Er befand sich in einem, wie Weber besonders betont, »sehr grossen«
Kasten; in der ersten Ausführungsform hatte er die Gestalt eines vertikalen
Zylinders von 800 mm Durchmesser und 300 mm Flöhe. Er war so weit ge
wählt, um einen Stab von 700 mm Länge horizontal am Magneten befestigen
zu können, der die als Zusatzträgheitsmomente dienenden Gewichte tragen
sollte. Im übrigen war der Kasten leicht zu öffnen, obwohl dicht verschliess-
bar, um nach Möglichkeit Luftströmungen abzuhalten 1 ).
Die Beobachtungen im Observatorium waren in der Hauptsache nach
GAUssens Bericht »die Bestimmung der Deklination und ihrer Veränderung in
verschiedenen Tagesstunden, Monaten und Jahren.« Alle Tage wurden die
Aufzeichnungen zweimal gemacht, vormittags 8 Uhr und nachmittags 1 Uhr,
weil zu dieser Zeit erfahrungsgemäss in Göttingen die grössten Variationen
stattfanden.
Ferner wurden an gewissen bestimmten Tagen im Jahre, den von Hum
boldt eingeführten sog. »magnetischen Terminen«, 44 Stunden hindurch un
1) Dies gelang, wie Lamont nachwies, eben infolge der Grösse des Kastens, nicht vollkommen;
deswegen wählt man heute nach Lamonts Vorgang den Kasten so eng als möglich.
XI 2 Abh. 2.
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