DURCH INDUKTION ERZWUNGENE SCHWINGUNGEN.
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so dass die Multiplikatoren im magnetischen Observatorium und im physika
lischen Kabinett mit darin sind, so fangen diese beiden Nadeln augenblicklich
an mitzuschwingen.
»Aber am merkwürdigsten ist die Art der Schwingungen. Die natürliche
Schwingungszahl der Nadeln ist
25 pfd. in der Sternwarte 42,3 Sek.,
4 » im magnetischen Observatorium 20,5 » ,
1 » im physikalischen Kabinett. . . 13,8 » ,
so dass z. B. für die Nadel im magnetischen Observatorium die Stellung auf
der Skala in jedem Augenblick t durch die Formel
4 +- Rcos (w^’ 180 ")
ausgedrückt wird, wenn A die Stellung der Nadel in Ruhe, R die an sich
willkürliche halbe Schwingungsgrösse, T eine Epoche bedeutet, wo die Nadel
stellung im Maximum war. Allein wenn die sympathetischen Schwingungen
eintreten, so sind diese, allgemein zu reden, immer gemischte, nämlich eine
natürliche von willkürlicher und eine induzierte von bestimmter Grösse, z. B.
unter obigen Voraussetzungen die Formel:
A + R cos • 180 °)+ r cos (ipS- ■ 180 °)-
Dieses r ist dem Schwingungsbogen der grossen Nadel proportional; wenn
dieser am grössten ist, etwa r = 20 Skalenteile. Fast noch merkwürdiger ist
der a priori vorausgesehene und in der Erfahrung auf das vollkommenste be
stätigte Umstand, dass die induzierten Schwingungen, welche mit den indu
zierenden von gleicher Dauer sind, mit diesen nicht gleichen Anfang haben,
sondern eine halbe Schwingungsdauer (das Bogenargument 90°) davon abstehen.
»Die gezeichneten Figuren sehen allerliebst aus, und ich habe es in meiner
Gewalt, das R (oder die natürliche Schwingung) unmerklich zu machen, wo
dann die Nadel also rein eine ihr nicht natürliche Schwingung zu machen
gezwungen ist; sobald die Kette geöffnet wird, nimmt die Nadel sogleich
wieder ihre natürliche Schwingung allein ein.
»Ganz ähnliche Erscheinungen im Physikalischen Kabinett, nur dass aus
den statthabenden Grössenverhältnissen das r kleiner wird als im magnetischen
Observatorium,
XI2 Abh. 2.
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