168 CLEMENS 8CHAEFER, ÜBER GAUSS’ PHYSIKALISCHE ARBEITEN.
Sie sich nämlich durch diesen Punkt eine auf die Achse senkrechte Ebene,
so ist das Bild desto undeutlicher, je grösser der Kreis um A ist, den die
von einem Punkte des Objekts auf das Objektivglas gefallenen Strahlen füllen,
doch so, dass die Intensität der Strahlen an jeder Stelle dieses Kreises mit
berücksichtigt werden muss. Hiebei ist nun einige Willkürlichkeit; ich halte
für das zweckmässigste, hier nach denselben Prinzipien zu verfahren, die der
Methode der kleinsten Quadrate zum Grunde liegen. Ist nämlich ds ein
Element dieses Kreises, p die Entfernung des Elements von A und i die In
tensität der Strahlen daselbst, so nehme ich an, dass fip'ds als das Mass der
Total-Undeutlichkeit zu betrachten sei, und mache dies zu einem Minimum.
Ich finde dabei folgende Resultate: 1. Konstruierte man das Objektiv so, dass
dasjenige Glied der Längenabweichung, welches von dem Quadrate der Ent
fernung von der Achse abhängt, = 0 wird, und setzte das Okular so, dass
A dahin fällt, wo die der Achse unendlich nahen Strahlen diese schneiden, so
sei der Wert dieses Integrals = E. 2. Stellte man aber bei derselben
Einrichtung das Okular so, dass das Integral so klein wird, wie es bei
dieser Einrichtung werden kann (wobei A der Yereinigungspunkt der in der
Entfernung = R \J\- auffallenden Strahlen sein wird), so ist das Integral = -с E.
3. Dagegen ist bei der obigen Einrichtung und der vorteilhaftesten Stellung
des Okulars das Integral == T -fa E, als absolutes Minimum. Obiges Resultat,
dass nämlich mit dem Vereinigungspunkte der der Achse unendlich nahen
Strahlen ein bloss fingiertes Bild (von Strahlen aus grösserer Distanz von
der Achse als der Halbmesser des Objektivs) vereinigt werden soll, ist an
fangs sehr überraschend und paradox scheinend; aber bei näherer Betrachtung
sieht man den eigentlichen Grund leicht ein. Jenes erste sogenannte Haupt
bild (von Strahlen sehr nahe bei der Achse) ist nämlich dabei gleichsam das
Unwichtigste wegen seiner geringen Intensität; viel wichtiger ist, dass die
Strahlen von den der Peripherie näheren Ringen des Objektivs unter sich
besser zusammengehalten werden, was bei jener Einrichtung am besten erreicht
wird. Es tut mir leid, dass die Grenzen eines Briefes jetzt grössere Ausführ
lichkeit nicht gestatten; der scharfe Kalkül lässt sich nichts abstreiten und
bei einem vagen Raisonnement übersieht man leicht einen wesentlichen Um
stand; allein für den Kenner werden diese Winke schon zureichen.
»Allgemein finde ich, dass immer bei der vorteilhaftesten Stellung