PRAKTISCHE ÜND SPHÄRISCHE ASTRONOMIE. 1. PERIODE, BRAUNSCHWEIG. 39
1) Den Planeten Juno. — Brdl.
das Instrument anscheinend doch an das Collegium Carolinum ahgeliefert, da
dies vielleicht schon versprochen war. Man vergleiche noch die Briefe von
Gauss an Bessel vom 24. Juli 1807 und an Olbers vom 2. Juli 1805, 6. und
29. Oktober 1807; in letzterem sagt Gauss: »Es ist leicht möglich, dass dies
Instrument nach meiner Abreise hier in sehr schlechte Hände kommt.«
Ausser den bereits genannten Instrumenten erwähnt Gauss in dem Briefe
an Olbers vom 21. September 1804 (vergl. auch Werke VI, S. 248, 251 und
270) ein von ihm als sehr gut bezeichnetes SnoRTSches Spiegelteleskop, das
er vom 15. dieses Monats an benutzte und über dessen Herkunft sich nichts
feststellen lässt; daneben erwarb er im Jahre 1805 ein RAMSDENSches Fern
rohr von etwas über 2£- Fuss Fokallänge (vergl. Brief an Olbers vom 10. Mai
1805). Er berichtet auch an Olbers am 30. Juli 1806, dass er durch Zach
ein fünffüssiges Achromat in England auf seine Rechnung bestellt habe, worauf
ihm Olbers antwortete, dass er auf Zachs Bestellung des Fernrohrs nicht zu
sehr rechnen soll, er habe selbst schon vor 4 Jahren ein solches bestellt, und
nichts erhalten.
Im einzelnen schreibt er an Olbers über diese Instrumente am 16. Ok
tober 1804: »Ich beobachte bei Mondschein weit besser als bei ganz dunkeln
Nächten. Mit dem lichtstarken Short sehe ich auch bei dem hellsten Mond
schein Sterne 9. Grösse ohne Mühe; und wenn ich das Gesichtsfeld mit seinen
Grenzen vor mir sehe, so scheint das Auge viel weniger zu ermüden, als
wenn ich bloss in schwarze Finsterniss sehe. Haben Sie diese Bemerkung
nicht gemacht, oder sehen Sie vielleicht mit Ihrem herrlichen Dollond auch
in mondlosen Nächten doch den Umfang des Gesichtsfeldes?« und am 25. Sep
tember 1804; »Mein Kometensucher, womit ich ihn 1 ) jetzt wieder sehr gut
sehe, da der Mond weiter weg ist (nur am 17., 18. und 21. ging es nicht),
kommt mir bei Richtung des Teleskopes, dessen Sucher gänzlich unbrauchbar
und dessen Gesichtsfeld nur 25' 50" hält, vortrefflich zu statten. Ich brauche
fast nicht mehr Zeit, den kleinen Stern ins Feld zu bekommen, als wenn es
der Mond wäre.«
Mit den ihm zur Verfügung stehenden Instrumenten beobachtete Gauss
ausser dem bereits oben S. 9 erwähnten Merkurdurchgang im Jahre 1802 (Werke