Full text: Abhandlungen über Gauss wissenschaftliche Tätigkeit auf den Gebieten der Geodäsie, Physik und Astronomie (11. Bandes, 2. Abteilung)

54 MARTIN BRENDEL, ÜBER DIE ASTRONOMISCHEN ARBEITEN VON GAUSS. 
von denen die meisten von Gauss herrühren; sie scheinen nicht alle ver 
öffentlicht zn sein (vgl. Werke XI, 1). Das gleiche gilt von Sternbedeckungen 
und Verfinsterungen der Jupitermonde. 
Als gelegentlicher Beobachter veränderlicher Sterne ist Harding bekannt; 
auch seine Notizen hierzu findet man im genannten Tagehuch. 
In dem Briefe an Gebers vom 5. Januar 1 808 (oben S. 49) beklagt sich 
Gauss, dass kein zur Kreismikrometerbeohachtung taugliches Okular vorhanden 
sei, woraus hervorgeht, dass er zu diesen Beobachtungen den Band des Ge 
sichtsfeldes benutzte; vgl. oben S. 33. 
Im übrigen war Gauss’ Zeit in dieser Periode (1808 —1813) durch den 
Druck der Theoria motus (erschienen 1809) und durch seine umfangreichen 
Untersuchungen über die Störungen der Pallas in Anspruch genommen (siehe 
den zweiten Abschnitt dieses Aufsatzes, theoretische Astronomie); im Juli 1813 
vollendete er seine Berechnung der allgemeinen Störungen der Pallas. 
Doch beschäftigte er sich auch mit einer Beihe von Aufgaben der sphä 
rischen Astronomie und es erschienen die Abhandlungen; 
Methodus peculiaris elevationem poli determinandi (1808, Werke VI, S. 37). 
Über eine Aufgabe der sphärischen Astronomie (1808, Werke VI, S. 129). 
Tafeln für die Mittagsverbesserung (1811, Werke VI, S. 166). 
Tafeln für die Sonnenkoordinaten (1812, Werke VI, S. 172), 
sowie die schon früher von ihm berechneten 
Tafeln der Nutation und Aberration (1808, Werke VI, S. 123). 
Über seine Gemütsstimmung im Winter 1809 —10, die in ihm keine rechte 
Lust zu wissenschaftlichen Arbeiten aufkommen Hess, klagt Gauss in seinen 
Briefen an Bessel (7. Januar 1810) und an Gebers (Anfang April 1810). Er 
hatte im Gktober 1809 seine Frau und im März 1810 seinen Sohn Louis 
verloren; im August 1810 verheiratete er sich wieder, mit Minna Waldeck, 
der jüngsten Tochter des Hofrats Waldeck. 
3. (zweite Göttinger) Periode, 1813—18 16. 
Die zweite Periode von Gauss’ Göttinger astronomischer Tätigkeit wird 
eingeleitet durch die Ankunft zweier bei Beichenbach bestellter neuer Instru 
mente, des Bepetitionskreises und des Bepetitionstheodoliten. Das Bepetitions-
	        
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