PRAKTISCHE UND SPHÄRISCHE ASTRONOMIE. 5. PERIODE, REPSOLD-KREIS.
99
Arcturus
31°
23' 43,T 0
Gewicht
19,8
Aldebaran
35
23 43,50
6,9
¡3 Leonis
35
56 26,01
14,0
a Orionis
44
9 57,13
8,9
a Serpentis
44
31 25,55
10,7
a Librae
66
48 30,11
13,7
Sirius
68
0 14,39
6,0
»Die Beobachtungen sind lauter Tagbeobachtungen und mit Ihrer Re
fraktion reduziert. Die Anzahl der Nordstern-oberen Kulminationen, seitdem
ich immer gleich vorher oder nachher nivelliere, ist noch sehr klein. Meine
Polhöhe werde ich also erst nach Jahresfrist kennen. Auch muss ich erst
den Apparat zur Bestimmung der Teilungsfehler erwarten 1 ).«
Über Gauss’ eigentliche Beobachtungstätigkeit mit dem REPsoLoschen
Kreise geben in erster Linie die folgenden Briefstellen Aufschluss:
Gauss an Olbers, 24. September 1818. — »Den REPsoLoschen Kreis habe
ich bisher hauptsächlich für Deklinationen von Hauptfixsternen 1 2 ) angewandt;
es können jedoch, da ich, durch Erfahrung belehrt, durchaus die Beobach
tungen auf das Zenit und nicht nach Ponds Manier auf den Pol beziehe, erst
nach Jahresfrist Resultate daraus hervorgehen, die auch dann erst definitiv
werden können, wenn ich den Apparat zur Bestimmung der Teilungsfehler 1 )
erhalten habe.«
Gauss an Bessel, 27. Januar 1819. — »Die grosse Stabilität des Repsold-
schen Kreises im Azimut und in der Horizontalität schreibe ich vorzüglich
der Vorsicht mit zu, dass beide Pfeiler auf einer grossen Unterlage stehen.
Ist dies auch bei dem Ihrigen? — Meine Deklinationsbeobachtungen sind
eigentlich erst seit der Zeit zuverlässig, wo ich sie auf das Zenit beziehe und
alle Stunde oder zwei Stunden nivelliere 3 ). Aus Hamburg habe ich eine neue
1) Yergl. S. 10 3. — Brdl.
2) Die entsprechenden Beobachtungen sind im Tagehuch des ÜEPSOLDschen Kreises eingetragen. In
einem Brief an Bode vom 7. September 1818, der im Berliner Astronomischen Jahrbuch (Werke VI, S. 414)
abgedruckt ist, sagt Gauss: »Von meinen zahlreichen Fixsternbeobachtungen ist erst ein Teil reduziert und
ich behalte mir die Mitteilung der Resultate auf die Zukunft vor.« — Brdl.
3) Vergl. S. 95—96 und S. 97—98 (PoNDsche Manier). — Brdl.
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