THEORETISCHE ASTRONOMIE. PALLASSTÖRUNGEN DURCH MARS.
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Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, scheint Gaüss ein gemischtes,
teils interpolatorisches, teils analytisches Entwicklungsverfahren angewandt
oder wenigstens versucht zu haben. Er teilt den Umkreis für das Argument
M in 24 Teile und führt daher die Entwicklung nach dem Argument M' für
die Einzelwerte M— 0, 15°, 30°, ... 345° aus; bei dieser Entwicklung stellt
er folgende Betrachtungen an.
Für den Abstand der Pallas vom Mars lässt sich die Formel 1 )
p 2 = A-\-B cos {E' — C)-\-D cos 2 E'
ableiten, wo E' die exzentrische Anomalie des Mars und A, B, (7, D Funk
tionen der exzentrischen, wie auch der mittleren Anomalie der Pallas sind,
also für jeden Tf-Wert bestimmte Zahlenwerte haben; der Ausdruck für p 2
lässt sich in Faktoren zerlegen:
-g- = j M — cos [E' — cp) j j N — cos (E + cp)},
wo M, N, cp aus A, B, C, D zu berechnen sind 2 ). Hiermit wird:
x' — X x' — X
p3 jß [M — cos [E' — cp)p [N — cos [E' + <p)]$
• Gauss betrachtet nun die Wurzeln der Gleichung p 2 = 0, im besonderen
M — cos [E'— cp) = 0.
Die Wurzeln dieser Gleichung da, da M>1 ist,
E' = cp-hÄir-fT#,
wo k eine ganze positive oder negative Zahl oder Null bedeutet und wo
e* = M ± VM^-1
ist.
Der entsprechende Wert von M' ergibt sich aus der KEPLERschen Gleichung
M' = E' — e' sin E' = E' — e' sin cp cos [E' — cp) — e' cos cp sin [E' — cp)
oder, wenn man
cos (JE' — <p) = M = ,
und damit
sin [E' — cp) — i ctg c
1) Die ähnliche Formel p 2 = [A — a cos E') 2 + {B — b sin E') 2 + G 2 benutzt Gauss in der Deter
minatio attractionis etc., Werke III, S. 3 34.
2) Siehe Werke VII, 1906, S. 59B.
XI2 Abh. 3.
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