Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

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VARIA. 
hältnisse der beiden Glasarten die Resultate Ihrer eignen Versuche mittheilen 
wollen. Schon die mitgetheilten Dimensionen der zwei Fernrohre sind mir 
schätzbar, obwohl sie noch nicht zureichend oder nicht durchgehends genau 
genug sind, um die Verhältnisse daraus rückwerts abzuleiten. Ich habe so 
eben aus der mitgetheilten Brennweite des Kronglases bei dem grossem Fern 
rohre (21 Zoll) die ohne Zweifel für die mittlern Strahlen gilt? das corre- 
spondirende Brechungsverhältniss abgeleitet und finde wie 1 : 1,4918, welches 
doch wohl etwas zu wenig ist. Allein eine kleine Abänderung in der Brenn 
weite ändert hier schon viel, und das Verhältniss würde schon merklich stärker 
ausfallen, wenn wie ich vermuthe jene Brennnweite etwa einen halben Zoll 
kleiner wäre. Es wäre also schon von Werth, wenn Sie die Brennweite so 
wohl des Convexglases für sich (die 21 Zoll) als die Brennweite des ganzen 
Objectivs (61 Zoll) nicht in runden Zollen, sondern in Theilen von Zollen 
bestimmen wollten, und allenfalls nach Jeaurats[ # )] Manier zugleich für beide 
Fälle untersuchten, was erfolgte, wenn Sie nahe an der Stelle des Bildes durch 
ein vorgehaltnes rothes und ein violettes Blendglas die übrigen Strahlen se 
paraten. Alsdann werde ich mit Vergnügen untersuchen, in wie fern bei 
der daraus folgenden Beschaffenheit der Gläser, das Objectivglas etwa noch 
vollkommner eingerichtet werden könnte und zweitens, wie es zu berechnen 
sei, damit das Concavglas die möglich kleinste Dicke erhalte. Sicherer wäre 
es freilich, an Ihrem eignen Glasvorrathe erst Versuche zu machen, weil doch 
vielleicht ein kleiner Unterschied Statt haben könnte. Die Brennweiten bitte 
ich immer so anzugeben, wie sie von der nächsten Glasfläche gemessen 
werden. 
Mit grösster Achtung und Ergebenheit 
Ihr 
gehorsamster Diener 
C. F. Gauss. [*) 
[*) E. S, Jeaukat, Détermination de la réfraction et de la dispersion des rayons dans le erown-glass 
et le verre de Venise et dans le flint-glass ou cristal blanc d’Angleterre etc., Histoire de l’Académie royal 
des sciences, Paris 1770, S. 461 ff.]
	        
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