Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

EINLEITUNG ZUR THEORIA MOTUS. 
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Man hat freilich auch bei einigen andern Kometen, deren Sichtbarkeit von 
etwas längerer Dauer als gewöhnlich gewesen war, aus den Beobachtungen zu 
bestimmen versucht, in wie fern die Bahn von einer Parabel abwiche. Allein 
immer lag doch bei den zu dieser Absicht ersonnenen und angewandten Me 
thoden die Voraussetzung zum Grunde, dass diese Abweichung nicht sehr be 
trächtlich sei, daher man bei diesen Versuchen die schon vorher berechnete 
Parabel und die dadurch erlangte schon ziemlich genaue Kenntniss von den 
übrigen Bestimmungsstücken der Bahn benutzen konnte, überdies muss man 
noch hinzusetzen, dass eigentlich alle diese Versuche noch bei keinem einzigen 
Kometen (man müsste denn den von 1770 ausnehmen) etwas entschiedenes 
gelehrt haben. 
Sobald man den 1781 entdeckten Uranus für einen Planeten erkannt 
hatte, berechnete man seine Bahn zuerst in der Voraussetzung, dass sie ein 
Kreis sei. Dies führt auf sehr leichte und einfache Rechnungen. Glücklicher 
weise ist wirklich die Bahn dieses Planeten nicht sehr excentrisch; man konnte 
daher die aus dieser Hypothese gefolgerten Resultate immer schon als eine 
brauchbare Annäherung bei der späterhin berechneten elliptischen Bahn be 
nutzen. Ausserdem waren hier die sehr langsame Bewegung des Planeten 
und die sehr geringe Neigung seiner Bahn gegen die Ekliptik in mehr als 
Einer Rücksicht günstige Umstände. Sie erleichterten nicht allein die Rech 
nung sehr und verstatteten die Anwendung von Methoden, die man in andern 
Fällen nicht hätte anwenden können; sie schützten auch, verbunden mit dem 
ziemlich hellen Lichte dieses Planeten vor der Besorgniss, durch seine Un 
sichtbarkeit von einem Jahre zum andern seine Spur zu verlieren, daher man 
mit der Berechnung der elliptischen Elemente füglich warten konnte, bis ein 
Vorrath von Beobachtungen vorhanden war, aus dem man zu dieser Rechnung 
solche auswählen konnte, die die meiste Bequemlichkeit darboten. 
Man sieht, dass in allen Fällen, wo man die Bahnen von Himmelskörpern 
berechnete, Umstände obwalteten, die die Anwendung von speciellen Methoden 
begünstigten: der Umstand vornehmlich, dass man durch hypothetische Voraus 
setzungen immer schon zu einer genäherten Kenntniss von einigen Elementen 
hatte gelangen können, ehe man die Berechnung einer elliptischen Bahn 
unternahm. Daher scheint es gekommen zu sein, dass dem allgemeinen 
Problem
	        
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