Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

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VARIA. 
36. Prüfung eines von dem Uhrmacher Herrn I. C. Hanneke zu Bremerlehe 
verfertigten Chronometers. 
[Mittheilungen des Gewerbe-Vereins für das Königreich Hannover, 
Jahrgang 1844—1845, Hannover 1845, S. 63.] 
¡Dieses Chronometer, dessen oben in der Rubrik »Angelegenheiten des 
Vereins« gedacht wurde, ist von H[er]rn Hofrath Gauss in Göttingen auf seinen 
Gang untersucht worden, der darüber folgenden Bericht erstattete:} 
Ich beehre mich, hierneben das mit den nöthigen Erläuterungen be 
gleitete Register über den Gang des von Hanneke in Bremerlehe angefertigten 
Chronometers zu übersenden. Da die Vergleichungen einen Zeitraum von fast dritt- 
halb Monaten umfassen, so scheint es nicht nöthig, sie noch länger fortzusetzen. 
Es ergibt sich daraus, dass der Gang des Chronometers zunächst nach 
seiner Ankunft fast genau mittlere Zeit hielt, aber fortwährend, so lange es 
in geheitztem Lokal aufbewahrt wurde, sich beschleunigte, so dass die Uhr 
zuletzt täglich 8 bis 9 Sekunden gewann. In nicht geheitztem Lokale zeigte 
sich der Gang sofort um ein Paar Sekunden langsamer, und wurde dann täg 
lich langsamer, so dass er am Schluss ungefähr wieder auf den ursprünglichen, 
der mittlern Zeit konformen Gang zurückgekommen war. 
Es ist also zwar nicht zu verkennen, dass das Chronometer während dieser 
Zeit nicht geleistet hat, was Chronometer von erster Güte von den ersten 
Künstlern wie Kessels, Dent u. A. leisten, die aber auch bekanntlich einen 
etwa dreimal so grossen Preis haben wie den, welchen Hanneke für sein 
Chronometer angesetzt hat; allein die Allmäligkeit in den Veränderungen 
des Ganges lässt einerseits vermuthen, dass daran nicht sowohl das Werk, als 
eine äussere Ursache, und wahrscheinlich das Oel hauptsächlich Schuld hat; 
anderseits aber ist ein Chronometer, welches solche doch immer geringe 
und ohne Sprünge ganz allmälig ein tretende Veränderungen des Ganges zeigt, 
für die meisten Anwendungen fast ebenso brauchbar, wie ein noch vollkom 
meneres, selbst für die nautischen Anwendungen, wenn nur die eigentlich 
chronometrischen Längen-Bestimmungen, nach grösseren Zeit-Intervallen, aus 
genommen werden. 
Es wäre daher dem wackern Künstler eine Aufmunterung wohl zu wünschen.
	        
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