PREIS AUFGABEN, GES. D. WISSENSCH.
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Schlesinger.
übrig. Die Königliche Societät wünscht daher, dass dieser Gegenstand auch auf andern Wegen sorg
fältig bearbeitet werde, namentlich bei festen Körpern im Zustande der Biegung und der Torsion, durch
Anwendung von Methoden, welche die Veränderungen der Elasticität bei veränderten Temperaturen mit
grosser Schärfe erkennen lassen. Die Versuche dürfen nicht über die Grenzen der Elasticität hinaus
gehen, müssen aber zahlreich und mannigfaltig genug sein, um über das gleichmässige Fortschreiten
der Werthe des Elasticitätscoefficienten mit der Temperatur, und über den Grad der in den Resultaten
erreichten Zuverlässigkeit ein bestimmtes Urtheil zu begründen. Es wird gewünscht, dass ausser den
einer vollkommenen Elasticität fähigen Metallen auch das Glas den geeigneten Versuchen unterzogen
werde
Die Preisaufgabe wurde gelöst von A. Th. Kupffer, dessen mit dem Preise gekrönte Arbeit unter
dem Titel : Über den Einfluss der Wärme auf die elastische Kraft der festen Körper und insbesondere der
Metalle (lu le 3 déc. 18 52) in den Mémoires de l’Académie de St. Pétersbourg, Sciences math. et phys.
6. Sér. t. VI, 1857, S. 399—494 erschienen ist. Kupffer hatte schon früher über diesen Gegenstand ge
arbeitet, So befindet sich eine Note Recherches expérimentales relatives à l’élasticité des métaux par A. T.
Kupffer (lu le l déc. 1848) aus dem t. VII, No. 19 des Bulletin de la Classe physico-mathém. der Peters
burger Akademie im Nachlass von Gauss und dieser Note sind beigelegt 13 von Gauss’ Hand geschriebene
Kleinoktavseiten »Notate zu der Preisschrift«; auf der 14. Seite heisst es:
»Kupf[f]ers Endresultat: Die Nachwirkung nimmt immer mit der Tempe
raturerhöhung zu; nach vorübergehender Erhitzung findet sich gewöhnlich
die Nachwirkung vermindert, wenn die Glühhitze nicht erreicht ist; sonst
bei wenigen Metallen vermehrt«.
Man vergl. auch den Werke XI, l, S. 48 abgedruckten Brief von Gauss an Gebers.