GAUSS AN OLBERS.
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Meine V oiiesung über die transsc[endenten] Functionen ist schon seit
einiger Zeit abgedruckt, ich möchte sehr gern den Pariser Geometern Exem
plare davon schicken, wenn ich nur Gelegenheit finde. Die Tafel für
log 11# (FIa? = 1.2.3. auf 20 Decimalen und für -^^ lx
auf 18 Decimalen ist, glaube ich, eine verdienstliche Arbeit. Der zweite Theil
der Abhandlung, welchen auszuarbeiten ich aber vorerst nicht Zeit habe, wird
noch mehr interessante Wahrheiten über diese Gegenstände enthalten.
Es ist hohe Zeit zu schliessen. Empfehlen Sie mich den dortigen Geo
metern und Astronomen angelegentlichst und denken auch in Paris zuweilen
an Ihren ganz eigenen
Göttingen, den 25 Mai 1812. C. F. Gauss.
[6.]
Gauss an Olbers. Göttingen, 6.—11. September 1812.
Nr. 263 a.
Recht herzlichen Dank, theuerster Freund, für Ihre beiden gütigen Briefe,
wovon ich den letzteren vom 18. Jul[ius], erst heute erhalten habe. H[er]r Palm
hat sich wider seine Absicht einen Monat in Frankfurt aufgehalten. Ver
zeihen Sie, dass ich nicht früher geantwortet habe, die Ursache war lediglich,
dass ich nach Ihrem ersten Briefe (der von Paris bis Göttingen zu kommen
18 Tage gebraucht hatte) es für unwahrscheinlich halten musste, dass meine
Antwort Sie noch in Paris antreffen würde. Seitdem wurde hier mehreremale
versichert, dass Sie nächstens zurückkommen würden, ja einmal hatte Harding
schon die Nachricht, dass Sie bereits wieder in Bremen angekommen wären.
So erwartete ich also posttäglich, von Ihnen selbst aus Bremen einen Brief
und unterliess das Schreiben. Für die Pallasbeobachtungen sage ich Ihnen
und H[er]rn Burckhärdt recht herzlichen Dank. Eine kleine Notiz über die
Resultate [Werke VI, S. 357] finden Sie beiliegend. Juno habe ich selbst
4 mal beobachtet; es ist kein Wunder, dass sie sonst nirgends beobachtet ist,
sie hatte nur die 11. Grösse und war in einer sehr sternereichen Gegend.
Die Resultate werde ich nächstens H[er]rn von Lindenau schicken; die letzten
Elemente weichen um \ Min[ute] ab.