GAUSS AN SCHUMACHER.
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Aufsätze im Jahrbuche von 1838 an ein Honorar von 10 Thalern pr. Bogen
bezahlt. Dabei hat er mich jetzt ersucht, Sie zu fragen, oder eigentlich zu
bitten, ob Sie nicht erlaubten, dass er Ihnen dies Honorar auch für Ihren
Aufsatz im Jahrbuche 1836 [*)] bezahle, der bekanntlich, nicht blos nach
der chronologischen Folge, der erste von allen in den Jahrbüchern gedruckten
Aufsätzen ist. Da Sie von mir keine Erstattung annehmen wollten, oder rich
tiger gesagt kein Zeichen des Wunsches, Erstattung geben zu können, so
möchte dies gegen Cottas Bitte zu sprechen scheinen; ich hoffe aber, dass
Sie einen Buchhändler, den das Gewissen rührt, nicht gleich von vorne herein
in seinen guten Vorsätzen durch eine abschlägliche Antwort stören werden.
Ist gar keine Hoffnung, dass Sie Ihren alten Freund, der nun schon
mehreremale bei Ihnen gewesen ist, auch einmal besuchen? Wäre nament
lich es nicht möglich, dass Sie die Herbstferien dazu benutzten, und dass wir
beide am 11. October einen Abstecher nach Bremen machten, um vielleicht
den letzten Geburtstag unsers vortrefflichen Olbers bei ihm zu feiern?
Ihr
Altona 1838, August 25. Schumacher.)
[17.]
Gauss an Schumacher. Göttingen, 28. August 1838.
Nr. 613 b.
Ihrer gütigen Einladung zu einem Besuche bei Ihnen, mein theuerster
Freund, kann ich in den bevorstehenden Ferien nicht Folge leisten, da während
dieser Zeit meine Tochter aus Tübingen mich mit einem Besuche erfreuen
wird.
Der Ausarbeitung des Aufsatzes in Ihrem Jahrbuche hatte ich mich, wie
Sie wissen, nur aus Gefälligkeit für Sie unterzogen. Zur Antwort an H[enn]
Cotta wird wohl am angemessensten sein, wenn Sie ihm erwidern, dass Sie
nicht glauben, mir das in Rede stehende Honorar anbieten zu können.
Stets der Ihrige
Göttingen 28. August 1838. C. F. Gauss.
[*) Erdmagnetismus und Magnetometer, Jahrbuch für 1836 herausgegeben von Schumacher, Stutt
gart und Tübingen 183ß ; Werke V, S. 315—344.]