Full text: [Varia. Atlas des Erdmagnetismus] (12. Band)

282 
VARIA. 
Für die Porcellan-Tafeln werde ich Ihnen, wenn Sie sie selbst gar nicht 
brauchen, sehr dankbar sein. Grössere, als ich schon eine habe, sind mir 
ganz recht. Es will mich übrigens bedünken, als ob, nachdem ich letztere 
vielleicht ein Dutzend mahl voll geschrieben, das Wegwischen immer schwerer 
würde, und als ob ich immer stärker reiben müsste, als anfangs. Sollte sich 
vielleicht der Graphit bei langem Gebrauch gleichsam mehr einfressen? 
Oder liegt es an dem Schwamme, womit ich abreibe? obwohl ich denselben 
jedesmahl sorgfältig wieder auswasche. Mit gehörig starkem Reiben bringe 
ich aber übrigens doch die ursprüngliche Weisse vollkommen wieder hervor. 
Das Verlangen des H[errn] Struve will ich zwar nicht unbedingt ab 
weisen, allein jedenfalls muss mir Zeit vergönnt werden. Ich lebe in dieser 
Zeit in grosser Bekümmerniss wegen Krankheit meiner Tochter, die schon 
einige Wochen bettlägerig ist und bin daher und aus mancherlei andern 
Gründen jetzt nicht aufgelegt, einem Maler zu sitzen. Der hiesige Professor 
Osterley gilt für einen der ausgezeichnetsten Maler unserer Zeit, und gibt 
sich auch wohl mit Porträtmalen ab. Nach einigen Aussagen soll er auch 
gut treffen — nach andern nicht allemahl. Ich selbst habe keine Porträts 
von ihm gesehen. Yermuthlich setzt er sehr hohe Preise, wonach ich mich 
gelegentlich erkundigen werde. Seine historischen Stücke werden immer mit 
Hunderten von Louisdor bezahlt. Wird auch Rahmen verlangt, u[nd] was für 
einer? Stets der Ihrige 
Göttingen, 13. April 1840. C. F. Gauss. 
P. S. Durch die Bearbeitung der trigonometrischen Messungen, welche 
Müller im vorigen Jahre im Bremischen gemacht hat, und womit ich jetzt 
beschäftigt bin, habe ich die Plätze der 5 ersten Punkte der Hamburger Tele 
graphenlinie bestimmen können (1. bei Cuxhafen, Leuchtthurm; 2. Otterndorf; 
3. Fahlberg N. O. der Wingst; 4. Bülteberg-Johannisberg-Loomühlen; 5. Östl. 
unweit Stade, auf oder nahe dem Schwarzenberg). Nr. 6, welcher vermuthlich 
unweit Wedel liegt, ist bloss einseitig von Stade aus geschnitten. Besitzen 
Sie vielleicht Schnitte vom rechten Elbufer her für diesen 6ten Telegraphen, 
so bitte ich um die Mittheilung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.