SCHUMACHER AN GAUSS.
285
bei völligem Einschieben der Ocularröhre noch sehr viel daran, dass auch
nur ein ganz weitsichtiges Auge deutlich sehen könnte, noch viel mehr also
für ein kurzsichtiges. Es ist unbegreiflich, wie H[er]r Merz so etwas absenden
kann. Auch bei der schwachen Vergrösserung ist für ein kurzsichtiges Auge
die Einschiebbarkeit bei Tage kaum zureichend und noch weniger bei Nacht,
wo ich bedeutend kurzsichtiger bin als bei Tage. Diesem Fehler, den ich
übrigens auch früher bei FRAUNHorERschen K[ometen- Suchern wohl angetroffen
habe, wird sich indessen leicht abhelfen lassen, wenn ein wenig von der Hülse,
in der die Ocularröhre schiebt, abgenommen wird.
[22*).]
Schumacher an Gauss. Altona, 26. September 1842.
Zu Nr. 789, [Briefwechsel Band IV, S. 90, vor der Unterschrift ist einzufügen:]
¡Ich habe noch über einen andern Punct Ihnen ganz im Vertrauen zu
schreiben. Weber und ich fanden es während seiner Anwesenheit hier an
gemessen, dass Lamonts Anmaassungen und falsche Behauptungen etwas näher
beleuchtet würden. Demzufolge schrieb Weber einen Aufsatz für die Astronomi
schen] N[achrichten]. Dieser Aufsatz kommt mir nun, je länger ich ihn betrachte,
nicht klar und bestimmt genug, ich möchte fast sagen, etwas schwach vor, so dass
ich ihn auf meine eigene Autorität allein nicht abzudrucken wage. Unglücklicher
weise bin ich mit den magneticis zu wenig bekannt, um ihn ganz umarbeiten
zu können, was schon an einigen Stellen mit Webers Einwilligung geschehen
ist, und wodurch er vielleicht, was den Styl betrifft, etwas gewinnen könnte.
Erlauben Sie, dass ich ihn Ihnen zur Durchsicht sende, und wollen Sie mir
dann sagen, ob ich ihn so drucken kann? Unser vortrefflicher Freund darf
von meiner Bitte, die eigentlich nur sein Bestes zum Grunde hat, nichts
wissen. Es muss ihm selbst im Grunde angenehm sein, wenn ein Aufsatz,
über dessen einzelne Stellen er chicanirt* **) werden könnte, nicht gedruckt
[*) l)ie Briefstellen bezw. Briefe 22. bis 32. beziehen sich auf eine Polemik zwischen W. Weber
und J. Lamont. Sie sind, wie so vieles mehr persönliche, in dem gedruckten Briefwechsel weggelassen.
Vergl. auch die Anmerkung hinter der Nr. 32.]
**) Ich meine das Chicaniren nur insoweit, als man vielleicht, weil Weber nicht
bestimmt genug gesprochen hat, seinen Worten einen andern Sinn, als den er ihnen
giebt, beilegen könnte. Dass das, was er sagen will, richtig sei, bezweifle ich nicht.