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ATLAS DES ERDMAGNETISMUS.
bezeichnet sind. Diese Flächen werden durch die einzige Linie verschwindender
Declination geschieden, welche sich in jeder Polargegend findet, und die auf
der Karte zwischen dem magnetischen und wahren Pole mit ± 180°, ausser
halb mit 0° bezeichnet sind. Diese Grenzlinie ist auch daran kenntlich, dass
sie stärker ist als die andern und allein durch den wahren Pol hindurchge
zogen ist, was, um Kaum für die Bezeichnung des Pols zu gewinnen, bei den
anderen unterblieben ist.
Bemerkenswerth ist der Unterschied, welcher sich in der Gestaltung dieses
Systems von Linien gleicher Declination in der nördlichen und südlichen
Polargegend zeigt. In der letzteren ist diese Gestaltung offenbar weit ein
facher und nähert sich einem System von Kreisen, welche zwei Puncte gemein
haben. In der nördlichen Polargegend weichen diese Linien von der Kreis
form weit mehr ab und bilden besonders im nördlichen Sibirien unregelmässige
Figuren, was der Yermuthung einige Wahrscheinlichkeit verleihet, dass der
Sitz der magnetischen Kräfte in der nördlichen Polargegend der Oberfläche
näher als in der südlichen liegen mag.
Die Betrachtung der isogonischen Linien in den Polargegenden stellt
recht deutlich vor Augen, dass durch die willkürliche Einmischung des astro
nomischen Meridians in die bildliche Darstellung der Richtung der magnetischen
Kräfte die der Natur entsprechende Einfachheit der bildlichen Darstellung-
verloren gehet; denn es erscheint in diesen Karten der astronomische Pol als
ein besonders merkwürdiger Punct, ungeachtet in den rein magnetischen Ver
hältnissen daselbst gar nichts liegt, was dem entspräche- Denn die Nadel
hat am Nordpol die Richtung desjenigen Meridians, welcher durch 247° 51'
Länge, am Südpol die Richtung- desjenigen Meridians, welcher durch 337° 49'
Länge bestimmt wird. Weit einfacher und der Natur entsprechender würde
die bildliche Darstellung von der Richtung der magnetischen Kräfte sein,
wenn man statt eines Systems von Linien gleicher Declination die Richtungs
linien der Magnetnadel selbst verfolgte, welche von einem magnetischen Pol
zum andern durch ein System von Puncten des Äquators gingen, oder Linien,
welche überall die Richtung der Nadel senkrecht schnitten und gleich Parallel
kreisen um die Erde laufend durch ein System von Puncten irgend eines
Meridiankreises gingen. Hiervon wird später bei der Betrachtung der beiden
ersten Tafeln mehr die Rede sein.