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ATLAS DES ERDMAGNETISMUS.
wir sehen, dass die Linien dieser Karte in der Nähe des Äquators im All
gemeinen wenig von der Richtung von Osten nach Westen ab weichen. Die
Abstände dieser Linien nach der Richtung des Meridians sind daher den di-
recten Abständen (nach der Richtung der Boussole) nahe gleich, woraus sich
erklärt, dass die diesen Abständen umgekehrt proportionale nördliche und
horizontale Intensität sich hier wenig unterscheiden. Näher bei den magneti
schen Polen finden sich aber Gegenden, wo die Linien in Taf. I. grössere
Winkel mit der Richtung von Osten nach Westen machen, und daher be
merkt man dort auch eine grössere Verschiedenheit zwischen den Linien
gleicher nördlicher und horizontaler Intensität, nämlich dass diese sich mehr
krümmen als jene.
Was die Karte Taf. VII. für die Linien gleicher westlicher Intensität
betrifft, so wurde § 17 zwischen ihr und der Karte Taf. XIII. für die Linien
gleicher Declination eine grosse Ähnlichkeit bemerkt, wovon man nun in
Karte Taf. I. den Grund leicht findet. Überall nämlich, wo die Linien der
letzteren Karte genau von Osten nach Westen laufen, ist ihr Abstand nach
dieser Richtung im Vergleich zum directen Abstand sehr gross (und würde
verhältnissmässig noch grösser werden, wenn mehr Linien auf Taf. I. inter-
polirt würden), woraus nach dem Gesetze der umgekehrten Proportionalität
dieser Abstände und der westlichen Intensität (welches desto richtiger ist, je
dichter jene Linien in Taf. I. liegen) folgt, dass die westliche Intensität in
allen diesen Puncten verschwindet. Nun verschwindet aber in allen diesen
Puncten auch die Declination, weil die Boussole gerade nach Norden zeigt.
Folglich müssen die Linien, welche alle jene Puncte verbinden, sowohl Linien
verschwindender westlicher Intensität, als auch verschwindender Declination
sein, wie schon § 7 und 17 gezeigt worden ist.
Wir wollen nur noch eine Gegend betrachten, wo die Karte Taf. VIT.
für die Linien gleicher westlicher Intensität von den Linien gleicher Decli
nation Taf. XIII. beträchtlich abweicht, um ihre Verschiedenheit aus Karte
Taf. I. zu erklären; nämlich in Afrika sehen wir in der einen Karte einen
Kreuzungspunct zweier Linien gleicher Declination fast gerade an der näm
lichen Stelle, wo in der andern Karte ein Maximum der westlichen Intensität
liegt.
Betrachtet man zuerst den Raum zwischen 0° und 10° Länge von 70°