INTERPOLATION ZWISCHEN DEN WERTHEN DER TAFELN.
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§ 35. Interpolation zwischen den Werthen der Tafeln.
In der Regel kann man nach dem Gesetz der Proportionalität inter-
poliren, z. B. wenn man ans den Tafeln hat:
■jf — + 794,1 in 0° Länge + 65° Breite
~ = +820,2 — 0° — + 70° —
und man sucht in 0° Länge die Breite, für welche
= 800
ist, so findet man diese Breite durch Interpolation nach dem Gesetz der Pro
portionalität
+ 65 °+4t' 5 ° = 66 ° 8 '-
Tn einzelnen Fällen genügt aber diese Regel nicht, insbesondere nahe
hei Maximis, Minimis und Kreuzungspuncten. Dann ist es meist am be
quemsten, nach einer sehr einfachen, von Herrn Hofrath Gauss gegebenen
Regel, nach welcher noch die zweiten und dritten Differenzen berücksichtigt
werden, in der Tafel zuerst für die Mitte der gegebenen Längen oder Breiten
ein Glied zu interpoliren, sodann zwischen diesem neuen und einem der in
der Tafel gegebenen Werthe blos nach dem Gesetz der Proportionalität zu
interpoliren. Jene Regel möge in folgendem Beispiele dargestellt werden.
Es wird für Karte V. in 0° Breite die Länge gesucht, für welche der
Werth yon X = -f- 800 ist. Die Tafel giebt für
20° Länge X = + 789,9
30° — X = + 795,0
40° — X=+809,5
50° — X= + 833,4
wo die Ungleichheit der hinter dem Striche bemerkten Unterschiede beweist,
dass die Interpolation nach dem Gesetze der Proportionalität nicht genügt.
Zuerst wird nun ein Glied für 35° Länge nach folgender Regel interpolirt:
das Mittel aus den beiden mittleren Werthen vom Mittel aus den beiden
äusseren Werthen um den 8 ten Theil ihrer Differenz entfernt giebt
den gesuchten Interpolationswerth.
+ 5,1
+ 14,5
+ 23,9