Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Beziehungen zum zweiten Hauptsatz der Wärmetheorie. 115 
das Verhältniss der von den beiden Reservoiren abge 
gebenen (bezw, aufgenommenen) Wärmemengen multi- 
plicirt mit 273 die gesuchte absolute Temperatur. — Wie 
zur vollständigen Definition der Temperatur, so kann der 
zweite Hauptsatz auch zu einer vollständigen Definition 
des Moleküls führen; indess würde ein näheres Eingehen 
auf diese Aufgabe bei dem jetzigen Stande der Theorie 
\yohl noch verfrüht scheinen. 
149. Wenn nur ein einziges Wärmereservoir von der 
constanten Temperatur T vorhanden ist, so lautet nach 
§ 143 der zweite Hauptsatz; 
und der erste: 
JdW — A JdQ = AQ, 
d. h. Q, die vom Reservoir abgegebene Wärme, ist, 
ebenso wie die geleistete Arbeit, negativ, oder: es wird 
Arbeit verbraucht und Wärme erzeugt. Ist aber der 
Process reversibel, so verschwindet das Ungleichheits 
zeichen, und sowohl die geleistete Arbeit als auch_die 
erzeugte Wärme ist = 0. Auf diesem Satz beruht die 
Wichtigkeit des zweiten Hauptsatzes für isotherme rever 
sible Kreisprocesse. 
150. Richtung eines eintretenden Processes. 
Wir betrachten im Folgenden nicht mehr Kreisprocesse, 
sondern den Beginn des Eintritts irgend einer thermisch 
chemischen Veränderung, die in der Natur mit irgend 
einem durch beliebige chemische Eigenschaften definirten 
Körpersystem vor sich geht. In dem System, wie auch 
in der Umgebung, soll überall gleichmässige Temperatur 
T und gleichmässiger Druck p herrschen. Die Zustands 
änderung soll aber gar keiner einschränkenden Bedingung 
unterworfen sein. Dann ist nach dem ersten Hauptsatz 
die von aussen eintretende Wärme: 
dQ = dU + pdV. 
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