Thermochemie.
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Da ferner nach dem zweiten Hauptsatz der Eintritt
einer Veränderung mit einer Vergrösserung der Gesammt-
Entropie verbunden ist, so hat man
>o >
dS + dS r
, 0 die Entropie des umgebenden Mediums (etwa
wobei S c
der Atmosphäre oder einer calorimetrischen Flüssigkeit)
bedeutet. Dabei ist nach § 139
_ dQ
ßJ o 7 1
und durch Substitution des Werthes von dQ\
o.
Diese Ungleichung, in welcher nur solche Grössen
Vorkommen, die sich auf das System selbst beziehen,
spricht die allgemeine Bedingung für den Eintritt einer
Zustandsänderung aus, unabhängig von jeder Beschrän
kung in Bezug auf die Regulirung der Temperatur, des
Druckes, der zugeführten Wärme u. s. w. In ihr gipfeln
daher alle von verschiedenen Autoren aus dem zweiten
Hauptsatz für die thermochemischen Erscheinungen her
geleiteten Schlüsse.
151. Da der letzte Ausdruck im Allgemeinen nicht
das vollständige Differential einer bestimmten Grösse
bildet, so lässt sich die Ungleichung nicht vollständig
integriren, d. h. der zweite Hauptsatz gestattet keinen
allgemeinen Ausspruch über eine endliche Zustandsände
rung des Systems, falls man von den Veränderungen in
der Umgebung des Systems absieht, wie das ja auch von
vornherein einleuchtend ist und ebenso auch für den
ersten Hauptsatz gilt. Will man zu einem Satz für eine
endliche Zustandsänderung des Systems allein gelangen,
so muss man gewisse äussere Bedingungen kennen,
welche die Integration der Ungleichung gestatten. Unter
diesen sind im Folgenden die merkwürdigsten Fälle her
vorgehoben, die also nun für beliebige endliche Zustands-