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Thermochemie.
eine Phase ganz verschwunden ist: welche, das hängt
von den anfänglich vorhandenen Massen ab. Erst von g ;
da ab ändern sich bei weiterer Wärmezufuhr die Phasen,
einschliesslich Temperatur und Druck. Da nun das
System /2-1-1 Phasen bildet, so ist durch eine einzige
Variable, etwa durch die Temperatur oder durch den
Druck, die Grösse aller anderen Phasenvariabein be
stimmt. (Vollständig heterogenes Gleichgewicht.) a:
162. Für das vollständig heterogene Gleichgewicht s:
(n unabhängige Bestandteile in \n -+- 1 Phasen) besteht ^
eine einfache Beziehung zwischen der Abhängigkeit des S
Druckes p von der Temperatur T und der Wärmeent- S(
wicklung Q, welche durch eine isotherme Compression d
des Systems um das Volumen V hervorgerufen wird. n
Dieselbe fiiesst aus den Gleichungen § 157 und lautet: S 1
dp^ _ A_ Q r '
dT T ' V n
Ihre durchgehende experimentelle Bestätigung bildet e
eine der wichtigsten Stützen des zweiten Hauptsatzes. ^
Zuerst stellte sie Clausius für den einfachen Fall eines s
einzigen Bestandteils in zwei Aggregatzuständen auf ^
(Verdampfungswärme, Schmelzwärme), später erweiterte ( :
sie Kirchhofe (206) auf das heterogene Gleichgewicht c
zweier Bestandteile (drei coexistirende Phasen; Festes v
Salz, wässrige Lösung, Wasserdampf). Ihre Anwendbar- ^
keit auf chemische Processe zeigte zuerst Horstmann e
(207) an der Dissociationswärme von Salmiak. Ein
weiteres Beispiel für ein vollständig heterogenes Gleich
gewicht bildet die Dissociation von carbaminsaurem
Ammoniak in Ammoniak und Kohlensäure (ein Bestand- ^
teil, zwei coexistirende Phasen), so lange die beiden £
Gase in äquivalenten Mengen zugegen sind. Sobald aber
eins sich im Ueberschuss befindet, tritt ein neuer unab
hängiger Bestandteil hinzu, und das Gleichgewicht zweier
coexistirender Phasen hängt von zwei Variabein (etwa
Temperatur und Druck) ab.
Sb '5 .Q fci P-i