Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Historische Entwicklung der Thermochemie. 
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Voraussetzung mit enthalten, dass alle chemischen Pro 
cesse bis zur vollständigen Beendigung verlaufen. Gegen 
diese Annahme trat Bf.rthollet (24) mit seinem Werke 
über das chemische Gleichgewicht (1803) auf, in welchem 
ausgeführt ist, dass der Verlauf und die Beendigung 
einer Reaction wesentlich durch wechselnde Umstände 
bedingt wird, so namentlich durch die »chemische Masse« 
der wirkenden Stoffe, d. h. ihre Gewichtsmenge dividirt 
durch ihre »Sättigungscapacität« (Aequi valentgewicht), 
ausserdem aber durch physikalische Bedingungen, wie 
Temperatur, Aggregatzustand u. s. w. Berthollet ging 
sogar schliesslich so weit, die Existenz von Constant zu 
sammengesetzten Verbindungen überhaupt zu negiren, 
indem er z. B. die Oxyde auf gleiche Stufe mit den 
Lösungen und Legirungen stellte und constante Gewichts 
verhältnisse für Ausnahmen erklärte. Darin wurde er 
allerdings von Proust gänzlich ad absurdum geführt, was 
leider auch den berechtigten Seiten seiner Theorie eine 
Zeit lang grossen Schaden zugefügt hat. 
Der von Thomsen constatirten Thatsache einer par 
tiellen Zersetzung des Kalinitrats durch Schwefelsäure 
gegenüber ist natürlich die Bergmann’sehe Theorie in 
reiner Entwicklung nicht mehr aufrecht zu erhalten, da 
dieselbe die vollständige Verdrängung der schwächeren 
Säure fordern würde. Dagegen ladet die Theorie von 
Berthollet zur Prüfung ein, und Thomsen stellt die ma 
thematische Bedingung dafür auf, dass, bei wechselnden 
Mengen zugesetzter Schwefelsäure, nach Eintritt des chemi 
schen Gleichgewichts die chemischen Massen, d. h. die 
Zahlen der Aequivalente beider Salzmengen, sich verahlten 
wie die der im Ganzen vorhandenen Säuremengen. Die 
Uebereinstimmung mit der Erfahrung ist, wie heute leicht 
zu übersehen, nicht in allen Richtungen zufriedenstellend, 
weshalb Thomsen von ferneren Versuchen weitere Auf 
klärung erwartet. 
Planck, Thermochemie. 2
	        
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