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Thermochemie.
2. Die Neutralisationswärme der Salpetersäure durch
Natron
(N0 3 H aq, NaOH aq) = 13617 cal.
(Differenz der beiden Neutralisationswärmen: 2072 cal.)
3. Die Zersetzung des schwefelsauren Natrons durch
Salpetersäure. (Wärmeabsorption, welche mit der Menge
der zugesetzten Salpetersäure gegen den eben berechneten
Betrag von 2072 cal. hin wächst.)
4. Die Zersetzung des salpetersauren Natrons durch
Schwefelsäure. (Wärmeentwicklung.)
5. Uebersättigung des schwefelsauren Natrons durch
Schwefelsäure. (Ziemlich bedeutende Wärmeabsoiption.)
6. Uebersättigung des salpetersauren Natrons durch
Salpetersäure. (Kleinere Wärmeabsorption,)
7. Einwirkung von Schwefelsäure auf Salpetersäure.
(Unmessbar kleine Wärmetönung.)
Wenn nun eine Quantität schwefelsauren Natrons durch
Salpetersäure bis zu einem bestimmten Grade zersetzt
wird, so kommen bei dieser Reaction eine Reihe einzelner
Vorgänge ins Spiel, von der Art wie sie oben angeführt
sind. Jeder derselben liefert eine bestimmte Wärmetönung,
und die algebraische Summe aller dieser Wärmetönungen
entspricht der gesammten Wärmetönung bei der Zer
setzung. Man kann also durch die Messung der letzteren
den Grad der Zersetzung, und mithin die Art des chemi
schen Gleichgewichts berechnen, Thomsen zeigte nun vor
allen Dingen, dass das chemische Gleichgewicht unab
hängig ist von der Beschaffenheit des Anfangszustandes,
wenn nur die Mengen der aufeinander reagirenden Stoffe
bestimmt sind. Liess er z. B. auf 1 Grm. Aequivalent sal
petersaures Natron ] Aequivalent Schwefelsäure wirken,
so erhielt er eine Wärmeentwicklung von 288 cal.; da
gegen ergab die Zersetzung von 1 Aequivalent schwefel
saures Natron durch 1 Aequivalent Salpetersäure eine
Wärmeabsorption von 1752 cal. Nimmt man nun an, dass