Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

Allgemeine Thatsachen und Definitionen. 
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kalische,so auch für chemische Zustandsänderungen fliessen. 
Nur kann hier nicht mehr der erste Hauptsatz der Wärme 
theorie als Ausgangspunkt dienen, — denn dessen An 
wendung auf die Chemie ist durch die Forschungen Thom 
sen’s und Berthelot’s bereits zum vollständigen princi- 
piellen Abschluss gebracht — sondern vielmehr der zweite 
Hauptsatz, der für den Begriff der Affinität von derselben 
Bedeutung ist wie der erste Hauptsatz für den der Wärme 
tönung. Doch wird es sich mehr empfehlen, die Ein 
führung des zweiten Hauptsatzes erst in einem späteren 
Abschnitt, in der systematischen Darstellung, vorzunehmen, 
II. Abschnitt. 
Allgemeine Thatsachen und Definitionen. 
1. Capitel. Temperatur. Dichte. 
1. Der Begriff Wärme entspringt aus der Empfindung 
für Warm und Kalt, Ein quantitatives Maass für den 
Wärmezustand eines Körpers lässt sich aber aus der un 
mittelbaren Empfindung, die nur qualitative und je nach 
den äusseren Umständen veränderliche Resultate ergiebt, 
nicht ableiten; man benutzt zu diesem Zwecke eine andere, 
und zwar eine Bewegungs-Erscheinung, die erfahrungs- 
mässig bei allen Körpern gleichzeitig mit der Erwärmung 
(unter constantem Druck) auftritt und den Vortheil einer 
genauen Messung darbietet: die Volumenänderung. Bei 
den meisten Substanzen ist mit der Erwärmung eine 
Volumenvergrösserung verbunden. Sonach lässt sich auch 
durch eine rein mechanische Beobachtung entscheiden, 
ob ein Körper wärmer oder kälter wird. 
2. Wenn zwei Körper in Berührung gebracht werden, 
so beobachtet man häufig eine Erwärmung des einen und 
eine Abkühlung des andern, bis zu einer gewissen Grenze, 
wo jede Veränderung auf hört. Dann sagt man mit einem 
aus der Mechanik übertragenen Sprachgebrauch: Die 
Körper stehen im Wärmegleichgewicht. Die Zeit, welche
	        
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