Full text: Grundriß der allgemeinen Thermochemie

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Thermochemie. 
die Definition des Molekulargewichts auch auf den flüssigen 
und sogar auf den festen Aggregatzustand ausgedehnt 
worden: für gelöste Stoffe, die sich in verdünnten Lösungen 
befinden, während dagegen das Molekül des Lösungs 
mittels selber immer noch undefinirt bleibt. Doch erhält 
man hier, wie beim AvoGADRo’schen Satz, zunächst immer 
nur die Zahl der gelösten Moleküle, die im Allgemeinen 
noch keinen eindeutigen Schluss auf das Molekulargewicht 
gestattet; hierzu wird oft noch eine besondere Untersuchung 
der chemischen Beschaffenheit der Lösung nothwendig. 
Die nähere Besprechung dieser Frage wird erst im letzten 
Abschnitt, im Anschluss an den zweiten Hauptsatz der 
Wärmetheorie, vorgenommen werden. 
24. Das Atomgewicht eines chemisch einfachen 
Stoffes ist die kleinste Gewichtsraenge dieses Stoffes, 
welche in den Molekülen der Verbindungen des Stoffes 
vorkommt. Diese Definition ist zwar nicht vollständig, 
weil sie, je nach ihrer Fassung, entweder die Kenntniss 
der Moleküle aller Verbindungen eines Stoffes voraussetzt, 
was wohl niemals zutreffen wird; oder, wenn sie auf die 
bis jetzt bekannten Moleküle eingeschränkt wird, zu Re 
sultaten führt, die durch jede neue Entdeckung umge- 
stossen werden können; aber thatsächlich liefert sie unter 
allen das zuverlässigste Mittel zur Bestimmung des Atom 
gewichts und hat sich für die Charakterisirung des chemi 
schen Verhaltens der Elemente als sehr zweckmässig er 
wiesen. 
25. So sind folgende Atomgewichte aus den Mole 
külen gasförmiger Verbindungen bestimmt worden (42): 
125- 2 
126- 9 
182-8 
184-0 
191-6 
200-4 
204-1 
H 
= 
1 
S = 32-06 
As = 75-0 
Te 
Be 
= 
9-1 
CI = 35-45 
Se = 79-07 
J 
B 
= 
11-0 
K = 39-14 
Br = 79-96 
Ta 
C 
= 
12-0 
Ti — 48'13 
Zr = 90-7 
W 
N 
= 
14-04 
V = 51-21 
Nb = 94-2 
Os 
O 
= 
16-00 
Cr = 52-3 
Mo = 96-1 
Hg 
F 
19-0 
Fe = 56-0 
Cd = 112-1 
TI
	        
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