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rnafs 0“ vollkommen gleichbedeutend und man kann daher den beiden obigen Sätzen über Flä
chen vom Krümmungsmafs 0 auch die Fassung geben:
Jede abwickelbare Fläche ist geradlinig; ihre geraden Linien sind Krüm
mungslinien der Fläche, und je zwei Nachbargeraden liegen in einer Ebene.
Weiter schliefst man dann noch; Liegen bei einer geradlinigen Fläche die Nachbargeraden
nicht in einer Ebene, so ist die Fläche nicht abwickelbar; eine solche geradlinige Fläche heifst
eine windschiefe Fläche und besitzt stets ein negatives Krümmungsmafs. Denn legt man
durch eine Gerade der Fläche einen Normalschnitt hindurch, so ist seine Krümmung = 0. Dieser
Normalschnitt kann aber nicht ein Hauptschnitt sein, weil sonst das Krümmungsmafs verschwin
den, die Fläche somit abwickel-
bar sein würde. Folglich mufs
die eine Hauptkrümmung > 0,
die andere < 0, das Krümmungs
mafs also negativ sein.
Um indes die Eigenschaf
ten der beiden Arten von gerad
linigen Flächen, der abwickel
baren und der windschiefen
Flächen, genauer untersuchen
zu können, wird es notwendig,
zunächst die geradlinigen Flä
chen überhaupt einer kurzen
Betrachtung zu unterwerfen.
Eine gerade Linie, welche
durch einen Punkt mit dem Trä
ger у hindurchgeht (vgl. S. 9)
und die Neigung e a hat (vgl. S. 10),
wird durch die Gleichung dar
gestellt
258) x = у + д-всс,
wo x den laufenden Träger der
Geraden bezeichnet, und -9- eine
Zahlgröfse ist, nämlich der durch die Längeneinheit gemessene
Abstand der Punkte x und у (vgl. Fig. 39). Betrachtet man
in dieser Gleichung den Punkt?/ und die Neigungsstreckee«
nicht als konstant, sondern als Funktion einer zweiten Zahl
gröfse со, setzt also
259) ... у = y {w) und
260) ... 6a. — ß«(o))
und läfst somit den Punkt у, durch welchen die Gerade 258)
hindurchgehen soll, eine beliebige Raumkurve beschreiben
und zugleich die Neigung der Geraden in ganz willkürlicher
Fig. 39.