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Größe des ganzen Raumes.
hielt, daß man den ganzen unendlichen Raum als eine Kugel
ansehen dürfe, die aus dem willkürlich gewählten Punkte a
mit einem Halbmesser von der Größe = oo beschrieben
wäre; woraus sich ihm denn sofort ergab, daß der ganze
unendliche Raum genau nur die Größe —jioo 3 habe.
3
Es wäre ohne Zweifel einer der wichtigsten Lehrsätze
der Raumwissenschaft, wenn dies als wahr gerechtfertigt
werden könnte. Und gegen die beiden Vordersätze (die
ich jedoch hier eben nicht genau nach Schulzens, mir
nicht vor Augen liegenden Vortrage darstellte) dürfte sich
kaum etwas Gegründetes einwenden lassen. Denn wollte
jemand sagen, der zweite Vordersatz müsse schon darum
irrig sein, weil aus ihm eine sehr ungleiche Verteilung der
Punkte im Welträume, nämlich eine viel dichtere Anhäufung
um den doch willkürlich zu wählenden Mittelpunkt a her
um folgen würde: so gäbe er nur zu erkennen, das § 21 f.
von uns bekämpfte Vorurteil noch nicht überwunden zu
haben. Gefehlt und ganz offenbar gefehlt hat Schulz nur
darin, daß er die Geraden, die aus dem Punkte a nach
allen Richtungen ins Unbegrenzte hinaus gezogen sein
müssen, wenn jeder Punkt des Raumes in irgendeiner der
selben gelegen sein soll, dennoch als Halbmesser, somit
als beiderseits begrenzte Linien annahm. Denn nur aus
dieser Voraussetzung ist ja die Kugelgestalt des unendlichen
3
Raumes und die Berechnung seiner Größe = — ttoc 3 ge
folgert. Aus diesem Irrtume fließt aber auch die Ungereimt
heit, daß — weil es zu jeder Kugel doch auch einen siö
umschließenden Zylinder oder auch einen dergleichen
Würfel, ja noch gar viele andere Raumdinge, z. B. unend
lich viele sie umgebende andere Kugeln von gleichem
Durchmesser geben muß — der angeblich ganze Raum
nicht der ganze, sondern ein bloßer Teil ist, der noch un
endlich viele andere Räume außer sich hat.
Die einzige Bemerkung, daß eine, auch nur nach einer
Seite hin in das Unendliche hinaus gezogene Linie eben