Full text: Paradoxien des Unendlichen

VI 
Vorwort. 
mindestens ihrem großen Teile nach, verständlich zu finden 
vermag. Der Kenner überdies muß, wofern er der Ab 
handlung einige Aufmerksamkeit schenket (und sollten wir 
dies nicht von einem jeden Gelehrten erwarten dürfen?), 
bald gewahr werden, von welcher Wichtigkeit die hier an 
gedeuteten und in anderen Werken Bolzanos (seiner Logik 
insbesondere und Athanasia) umständlicher auseinanderge 
setzten Ansichten seien, und wie es mit ihnen auf nichts 
Geringeres abgesehen sei, als auf eine völlige Umgestaltung 
aller bisherigen wissenschaftlichen Darstellung. 
Der Herausgeber erhielt diese Abhandlung im Manu 
skripte aus dem Nachlasse des Verfassers von dessen Erben 
mit der Verbindlichkeit, sie sobald als möglich zum Drucke 
zu fördern, und übernahm diese Verpflichtung um so bereit 
williger, je mehr sie mit seinen innersten Gefühlen (Bolzano 
war sein unvergeßlicher Lehier und Freund) zusammen 
stimmte. Gern hätte er sich auch derselben schon früher 
entledigt, wären ihm nicht bedeutende Hindernisse in den 
Weg getreten, die er nicht eher als im Verlaufe dieses 
Jahres hat beseitigen können. Nun erst sah er sich in den 
Stand gesetzt, die lange bereits besorgte Abschrift nach 
dem nicht immer sehr lesbaren, hier und da sogar in 
korrekten Manuskripte zu verbessern, eine genaue Inhalts 
anzeige zur leichteren Benutzung des Büchleins zu fertigen 
und einen tauglichen Verlagsort dafür aufzusuchen. Er 
wählte Leipzig; weil er einerseits von diesem Umstande 
eine größere Verbreitung der Abhandlung selbst erwartet, 
andererseits eben hiermit die berühmte Bücherstadt, die 
Zierde und den Stolz seines neuen Vaterlandes (er ist ein 
geborener Böhme), zu ehren gedenkt: denn er lebt des 
Glaubens, es werde einst, wird nur erst Bolzanos hoher 
Genius allgemeine Anerkennung finden, Leipzig eben nicht 
zum letzten Ruhme gereichen, zur Erscheinung dieser Para 
doxien beigetragen zu haben. 
Budissin, am io. Juli 1850.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.