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Träge Materie.
gestehen, ünd ihre Orte als diejenigen Bestimmungen an
denselben betrachten, welche den Grund enthalten, warum
sie bei dem Besitze gerade dieses Maßes von Kräften in
einem gegebenen Zeiträume gerade diese und nicht eine
größere oder geringere Veränderung die eine in der anderen
bewirken. Nur unter dieser, auch dem gemeinen Menschen
verstände so einleuchtenden Voraussetzung verschwindet
jeder Widerspruch in der Lehre vom Weltall, und es be
darf nur, uns über einige, fast schon veraltete Schui-
meinungen zu erheben, um alles im Einklang zu finden.
§ 5 1 *
i. Die erste dieser Schulmeinungen, die wir aufgeben
müssen, ist die von den älteren Physikern erdachte tote
oder bloß träge Materie, deren einfache Teile, wenn sie
ja solche hat, einander alle gleich und ewig unveränder
lich, gar keine eigenen Kräfte, es wäre denn die sogenannte
Kraft der Trägheit allein, besitzen sollen. Was immer
wirklich ist, das muß ja auch wirken, und somit Kräfte
zum Wirken haben. Eine beschränkte Substanz aber,
die eben deshalb auch veränderlich ist, kann allerdings
keine Kraft, die ihrer Natur nach keine Veränderung in
ihrem Wirken zuließe, also insonderheit keine Kraft des
Schaffens, sondern sie muß bloße Veränderungskräfte
besitzen, die übrigens entweder immanent, wie die Kraft
des Empfindens, oder transient, wie die Bewegkraft,
sein können.
Immerhin mag es uns, nach wie vor, verstattet bleiben,
um den Erfolg, welcher aus einer gewissen Verbindung
mehrerer Körper hervorgehen werde, allmählich mit hin
reichender Genauigkeit beurteilen zu lernen, uns den Fall
anfangs weit einfacher vorzustellen und statt der unend
lichen Menge von Kräften, die in Wahrheit hier Zusammen
wirken, nur das Vorhandensein einiger wenigen anzunehmen,
ja überhaupt uns Körper und Beschaffenheiten derselben