Full text: Paradoxien des Unendlichen

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Anziehung. 
ist, welche auch dann stattfände, wenn jener Raum gar 
keine ausgezeichneten Substanzen, sondern nur eine gleich 
große Menge gemeiner Atome enthielte. Dies mit dem 
Früheren verbunden, führt zu dem wichtigen Schlußsätze, 
daß zwischen allen Körpern, wenn ihre Entfernung 
voneinander erst eine hinreichende Größe besitzt, 
eine Kraft der Anziehung bestehe, die sich gerade 
wie die Summe ihrer Massen (d. h. die Menge ihrer 
Atome), und umgekehrt wie das Quadrat ihrer Ent 
fernung verhält. Daß dieses Gesetz im Weltall beob 
achtet werde, leugnet kein Physiker noch Astronom in 
unseren Tagen; wie schwer es sich aber mit der gewöhn 
lichen Ansicht von der Beschaffenheit der Eleraentarteile 
der verschiedenen Körper vertrage, scheint man noch selten 
bedacht zu haben. Verhielte es sich nämlich wirklich nur 
so, wie man die Sache bisher gemeiniglich darstellt, daß 
jene 55 und mehr einfache Stoffe, die unsere Chemiker 
auf Erden kennengelernt haben, die Masse der sämtlichen 
hier anzutreffenden Körper in der Art bildeten, daß jeder 
eigentlich nichts anderes als ein bloßer Inbegriff von Atomen 
des einen oder des anderen oder etlicher dieser Stoffe zu 
sammen wäre, so daß z. B. das Gold ein bloßer Inbegriff 
von lauter Goldatomen, der Schwefel ein Inbegriff von 
lauter Schwefelatomen wäre usw.: dann erkläre mir, wer 
es vermag, woher es komme, daß Stoffe, die so verschieden 
in ihren Kräften, namentlich in dem Grade ihrer gegen 
seitigen Anziehungen sich verhalten, in ihrem Gewichte 
gleichwohl einander durchgängig gleichen, d. h. daß ihre 
Gewichte sich wie ihre Massen verhalten. Denn daß dieses 
stattfinde, beweist unmittelbar die bekannte Erfahrung, daß 
Kugeln von jedem beliebigen Stoffe, wenn sie von gleichem 
Gewichte sind, beim Anstoße gegeneinander sich genau so 
verhalten, wie Körper von gleicher Masse es tun müssen, 
also z. B. bei gleicher Geschwindigkeit (wiefern die Ein 
wirkung der Elastizität beseitigt oder Rechnung von ihr 
getragen wird) einander zur Ruhe bringen. Nehmen wir 
aber an, daß alle Körper eigentlich aus nichts anderem als
	        
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