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Anmerkungen zu § 18.
gleichung genügen \b n — b | < s (d. h. sich von b um weniger als
s unterscheiden). Eine gegebene Zahlenfolge kann einen Grenz
wert besitzen, doch muß dies nicht sein. Besitzt sie einen Grenz
wert, so heißt sie konvergent, besitzt sie keinen, so heißt sie
divergent. — Um nun den Begriff einer Summe aus unendlich
vielen Zahlen (oder, wie statt dessen gewöhnlich gesagt wird:
die Summe einer unendlichen Reihe) zu definieren*), geht
man aus vom Begriffe der Summe zweier Zahlen. Durch voll
ständige Induktion definiert man zunächst den Begriff der Summe
aus n Zahlen -f «, 2 +...-f-an, indem man annimmt, es sei schon
bekannt, was unter einer Summe aus n — i Zahlen + <z 2 -j-. ..
-\-a n —i zu verstehen sei, und dann festsetzt: ist s n — i der Wert
der Summe a i -f a. 2 -R... + a n — i, so sei der Wert s n der Summe
+ <V+~ • ■ • + ein gegeben durch:
Sn = Sn— i T Cln.
Und nun wird der Begriff „Summe der unendlichen Reihe a L -f- a 2
+ .in folgender Weise definiert. Man bilde aus ihr
die Folge ihrer „Teilsummen“:
5 i — a i> s 2 — a \. a -2> s a = a i + a 2 H“ a si • • •} s n~ + ß 2 4* • • • + a n, • • - .
Ist diese Zahlenfolge konvergent, und ist s ihr Grenzwert:
lim Sn = s,
n —> 00
so definieren wir s als die Summe unserer unendlichen Reihe;
T (l<2 -j- . . . -f- dn “}-••• —— S .
Ist hingegen die Folge der Teilsummen divergent, so soll von
einer Summe unserer unendlichen Reihe nicht gesprochen, und
das Symbol a x + a 2 + ... -\-a n -\-... als sinnlos betrachtet werden.
Also kurz gesprochen: Summe der unendlich vielen Summanden
(Summe der unendlichen Reihe) a t -J- a 2 + .., + »« + ... ist Grenz
wert ihrer Teilsummen, falls es einen solchen Grenzwert gibt.
Auf Grund dieser Definition ist es nun auch leicht, die im
Texte behandelte Gleichung:
a-\- ae-\-ae*ae" + .. —
zu beweisen. Die n-te Teilsumme ist hier:
Sn = ei ci 6 T~... -f- o № I ,
*) Vgl. z. B. A. Pringsheim a. a. O. S. 293.
i — e
(MO)