Anmerkungen zu § 35, 36.
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wir: M steht in rationalem Verhältnisse zu N. Doch kann es
sehr wohl Größen M geben, die zu N nicht in rationalem Ver
hältnisse stehen. Sei M eine solche. Gibt es dann ein Vielfaches
n • M das M ist*), so können die ganzen Zahlen p 1} p 2 , p 3 , ...,
pq, ... so bestimmt werden, daß:
A - N<M< (A + 1) • N; 4- ' N < M <
(*) 2 2
(A±i) N, A ■ N< M<
Gilt das Axiom des Archimedes für unser Größensystem, so
kann es darin nur eine einzige Größe M geben, die allen diesen
Ungleichungen genügt; denn angenommen, es gäbe noch eine
zweite M', und es wäre etwa**) so müßte sein:
M' — M <N;
— — M' — M< — N...., — —
2 3 q
es wären also sämtliche Vielfache q (M’ — M) •< N, entgegen dem
Axiome des Archimedes. Gilt hingegen das Axiom des Archi
medes nicht, so kann es sehr wohl außer M noch eine zweite
Größe M’ geben, die sämtlichen Ungleichungen (*) genügt. Im
ersten Falle ist also durch Angabe der Ungleichungen (*) die
Größe M völlig bestimmt, im zweiten nicht. Die übliche Art des
Messens der Größe M durch eine Einheit N besteht nun aber,
wenn nicht gerade M zu N in rationalem Verhältnis steht, eben
in der Angabe der Ungleichungen (*); sie beruht also durchaus
auf dem Axiome des Archimedes.
§ 36. Auch den Ausführungen dieses Paragraphen ist durch
aus zuzustimmen. Wenn auch in den heutigen Lehrbüchern der
Differentialrechnung vielfach von der „Ermittlung des wahren
Wertes“ eines Bruches
F{x)
gesprochen wird, der für x — a „in
der unbestimmten Form — erscheint“, so handelt es sich dabei
o
tatsächlich — ganz wie dies B. auseinandersetzt — lediglich um
*) Dies ist sicher der Fall, wenn für unser Größensystem das Axiom des
Archimedes gilt (vgl. die Bemerkung zu § 27), anderenfalls muß es nicht der
Fall sein.
Ware M‘ -c .V, so ist im folgenden M‘ — M durch M—M* zu ersetzen. .
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