Fiktionen in der Mathematik
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B. Punktepaare:
3. u 2 + u„ 2 = o imaginäres Punktepaar 1 . „ , . ,
. , „ „ _ , , > emtach spezialisiert
4. u, 2 — u 2 J = o reelles Punktepaar j
C. Einzelner, doppeltzählender Punkt;
5. u 1 2 = o zweifache Spezialisierung.
Für Jeden dieser fünf Fälle kann man nun eine Abstands
formel auf stellen; es ergeben sich so fünf verschiedene Maß
geometrien in der Ebene, von denen nur eine (Fall 3) von der
elementaren Metrik her bekannt ist. Den Inbegriff aller fünf
Theorien nennt man die allgemeine Lehre von der
projektiven Maßbestimmung; sie erweist sich als
die einfachste Grundlage der Nichteuklidischen Geometrie,
da sie die verschiedenen Systeme Nichteuklidischer Geometrie
ebenso umfaßt wie die gewöhnliche metrische.
Diese Ansätze lassen sich auf mehr Variable übertragen.
So kann man für den speziellen Fall der vier Veränderlichen
x, y, z, t wieder die Lehre der projektiven Maßbestimmung
entwickeln, dann zeigt sich, daß sich das System der Mechanik
dieser einordnet, und zwar das der klassischen Mechanik
ebenso wie das der neuen Mechanik von Lorentz, Einstein und
Minkowski 389 ).
Die klassische Mechanik geht von dem zweifach spezia
lisierten System
x s — °; x 4 = o; V + x 2 2 + x 3 2 = o
aus; eine affine Gruppe mit zwölf Parametern gibt die äqui-
formen, eine solche mit zehn Parametern die kongruenten
Transformationen.
Die neue Mechanik nimmt ihren Ausgang von dem einfach
spezialisierten System
x. = o; Xj 2 + x 2 2 + x 3 2 + x 4 2 = 0;
die äquiformen Transformationen sind wieder affin und bilden
eine Gruppe mit elf Parametern. Die kongruenten Trans
formationen erhält man, wenn die Transformationsdeter
minante = + 1 ist, sie bilden also eine Gruppe mit zehn Para-