Fiktionen in der Mathematik
E. Quotient:
19. Sind a und b Zahlen und b + 0, so ist auch ~ eine
b
(durch a und b eindeutig bestimmte) Zahl. Statt ~ schreibt
man auch a : b.
20. b. A — a.
b
Dazu kommt noch
F, Der Archimedische Satz:
21. Ist a eine Zahl, so gibt es positive ganze Zahlen n, für
welche n > a ist.
Auf diesen Sätzen im Verein mit der rekurrenten Er
zeugungsweise der positiven ganzen Zahlen, die dem
Schluß von n auf n -f-1 (vollst. Ind.) zugrundeliegt, beruht
die ganze Arithmetik. Die andern Sätze, die man beim Rech
nen selbst noch anwendet, lassen sich rein logisch aus den
vorstehenden ableiten.
Diese Gesetze 1 bis 21 lassen sich nun für die Arithmetik
der Schnitte nachweisen, sobald man sie für die rationalen
Zahlen als gültig voraussetzt 422 ). Da aber das Rechnen mit
Zahlen auf diesen Gesetzen beruht, kann man mit Schnitten
offenbar genau so rechnen wie mit rationalen Zahlen. Zwi
schen den Schnitten erster und zweiter Art und den rationalen
Zahlen besteht nun eine umkehrbar eindeutige Zuordnung,
indem jeder Zahl ein solcher Schnitt und umgekehrt jedem
solchen Schnitt eine Zahl entspricht, die bei der ersten Art die
größte der Unterklasse, bei der zweiten Art die kleinste der
Oberklasse ist. Man kann daher jede rationale Zahl unzwei
deutig dadurch bestimmen, daß man den entsprechenden
Schnitt der ersten oder zweiten Art angibt.
Da nun auch jede Beziehung (Gleichung oder Ungleichung)
zwischen rationalen Zahlen, bei der nur die Operationen der
Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division auftreten,
richtig bleibt, wenn man darin die rationalen Zahlen durch
ihre entsprechenden Schnitte erster Art ersetzt, so ist die