Die Erweiterungen des Zahlbegriffs
liefert 444 ). In allen diesen Systemen wird durch geeignete
Festsetzungen hinsichtlich der Anordnung dieser Größen er
reicht, daß das Archimedische Axiom nicht gilt. Als ein
spezielles nichtarchimedisches Größensystem können die
„dualen Zahlen“ betrachtet werden, die von E. Study, C. Segre,
Grünwald, Blaschke u. a. zu geometrischen Untersuchungen
verwendet wurden.
Bei allen diesen höheren Zahlen- und Größensystemen wer
den die rechnerischen Operationen, abgesehen von den Multi
plikationsregeln der Einheiten, auf die Arithmetik der reellen
Zahlen fundiert.
Wir wenden uns nun wieder der Ausgangsfragestellung zu:
Mit welchem Recht und in welchem Sinn kann man bei den
Zahlerweiterungen von Fiktionen reden? Es liegen zwei
wesentlich verschiedene Voraussetzungen vor, je nachdem wir
schon in den natürlichen Zahlen Fiktionen sehen oder nicht.
Wer die natürlichen Zahlen zu den Fiktionen rechnet, für
den ist die Frage auch hinsichtlich der Zahlerweiterungen
erledigt, wenn er nicht die Fiktiverklärung hier auf Grund
anderer Merkmale aussprechen, damit aber verschiedene Fik
tionstypen unterscheiden will. Daß auch Vaihinger zum Nach
weis der Fiktivität der Zahlerweiterungen noch besondere
Argumente ins Feld führte, Avar uns schon früher ein Zeichen
dafür, daß auch bei ihm der Fiktionsbegriff nicht immer im
gleichen Sinn zu verstehen ist. Wenn er von unberechtigter
Übertragung spricht, handelt es sich um den Typus B2. Vai
hinger behauptet nun allerdings auch, daß diese Begriffsgebilde
widerspruchsvoll seien; das können wir aber nicht zugeben,
wenn wir Widerspruch in dem hier allein möglichen Sinn ver
stehen wollen und nicht als Widerspruch gegen
eine Voraussetzung, die mit dem Begriff der
Zahl als solcher nichts zu tun hat.
Wenn wir nun die natürlichen Zahlen nicht zu den Fiktionen
zählen, so sehen wir uns vor folgende Fragen gestellt;
Sind die verschiedenen Zahlerweiterungen so eingeführt, •
oder lassen sie sich überhaupt so einführen, daß wir in ihnen
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